Hier sollen einige weitere Äußerungen Rudolf Steiners im pädagogischen Zusammenhang zu Mädchen und Jungen folgen:
"In diese Zeit fällt dann auch noch dasjenige hinein, was als besonders wichtig gehalten werden muss: der Handarbeitsunterricht; auch zum Teil dasjenige, was man gewöhnlich als den Handfertigkeitsunterricht bezeichnet. Der Handarbeitsunterricht wird gemäß dem Prinzip der Waldorfschule, das ja in einer Klasse Knaben und Mädchen vereinigt, auch für Knaben und Mädchen gleichmäßig getrieben. Und es ist im Handarbeitsunterricht eine große Freude für einen, wenn die Knaben und Mädchen zusammen stricken, häkeln und andere ähnliche Arbeiten machen. Man kann durchaus aus der Schulpraxis heraus die Versicherung geben, obgleich der Knabe etwas anderes hat von dem Stricken als das Mädchen, dass dennoch der Knabe auch viel hat davon, und dass er es vor allen Dingen mit großer Freude tut. Es ist dieses Zusammenarbeiten für die Gesamtentwickelung eines Menschen, wie sich bisher gezeigt hat - ich werde auch das in den Einzelheiten noch besprechen, von einem ganz besonderen Vorteile. In dem Handfertigkeitsunterricht müssen dann wiederum die Mädchen genau dasselbe mitmachen, was die Knaben machen, schwerere Arbeiten, so dass überall auf die Geschicklichkeit, auf das Geschicktwerden des Menschen hingesehen werden kann. ...
Aus: GA 303 Seite 143
"Das einzige, was sich in merkwürdiger Art herausgestellt hat, das ist wir gehen dann in der höchsten Klasse, die wir bis jetzt gebildet hatten, in der die sechzehn , siebzehnjährigen Knaben und Mädchen durcheinander sind, über auch zu Spinnen und Weben, so dass tatsächlich die Menschen ins praktische Leben eingeführt werden, das Leben auch kennenlernen, nun ist das Merkwürdige: spinnen wollen die Knaben nicht, dabei wollen sie nämlich den Mädchen helfen. Die Mädchen sollen spinnen, und die Knaben wollen dann Zuträger sein, sie wollen da eine Art Ritterschaft ausüben. Das ist das einzige, was sich bis jetzt herausgestellt hat, dass beim Spinnen die Knaben die Mädchen bedienen wollen. Aber im übrigen haben wir gesehen, dass die Knaben alle möglichen Handarbeiten machen."