Freitag, 27. März 2009

Relief "Eros und Fabel" - 6.Bildtafel

(Zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Fabel kletterte aus der Tiefe eine Leiter hinauf und kam in Arcturs himmlischen Palast: Der König saß umringt von seinen Räten. Die Lilie hielt er in der Linken, die Waage in der Rechten. Adler und Löwe saßen zu seinen Füßen. Fabel neigte sich ehrfurchtsvoll vor ihm: "Jetzt gib mir bitte die Leier!" (oben rechts)
Sie lockte fröhliche Musik aus den Saiten.

Eros kam herbeigeflogen. Er flog umher mit silberweißen Flügeln in der Hand den Bogen. 'Sein Bogen richtete überall Verwüstungen an. .. Er zog weiter, ohne Ginnistan (unten, Mitte) einen zärtlichen Blick zu gönnen.'

Sonntag, 22. März 2009

Es geht auch ohne Schule...

Man traut es sich ja als Lehrer nicht auszusprechen, aber es ist wirklich so: Das schulische Lernen ist nicht lebensentscheidend. Sicher mag es einige Vorteile haben, aber es hat auch viele Nachteile. Der ideale Weg ist erst dann gefunden, wenn sich die Liebe zum Menschen, zum Kind, als Hauptintention durchsetzt. Manchmal möchte man überspitzt ausgedrückt direkt sagen: Zum Glück lernen Kinder trotz Schule etwas. Gerade auch nach dem tragischen Vorfall in unserem Land, muss man beginnen radikal umzudenken.

In diesem Bericht über einen Menschen, der ohne Schule aufwuchs, sind beide Elternteil Pädagogen. Also Menschen, die das Erziehungssystem besonders gut kennen:


Quelle: www.welt.de

O-Ton Deutschland: Porträt

Ein Leben wie Hans im Glück

Von Aufgezeichnet Von Margita Feldrapp 17. März 2009, 03:02 Uhr

Der Franzose André Stern (38) wurde weder von Lehrern noch von seinen Eltern unterrichtet. Er war nur getrieben von Lust und Laune. Ja, ist das denn die Möglichkeit?

Ich war nie in der Schule. Nie. Andere erzählen, dass sie Angst vor Schulaufgaben und unangekündigten Tests hatten, dass sie sich den Zitronensäurezyklus oder den Hexameter in den Kopf prügeln mussten und dann auch noch im Sportunterricht als Letzte in eine Mannschaft gewählt wurden. Ich kenne das alles nicht. Ich hatte eine glückliche Kindheit.Niemand hat mich an ein Schulbuch gefesselt, Lektion für Lektion, niemand hat mich nach einem staatlichen oder selbst erdachten Lehrplan unterrichtet. Meine Eltern beantworteten meine Fragen, wenn ich etwas von ihnen wissen wollte, suchten mit mir Bücher oder halfen mir, Leute zu finden, die mir weiterhelfen. Das machte mir Spaß, und ich lernte ausschließlich das, was mich interessierte. Ohne Prüfung, ohne Zertifikat - bis heute. Ich bin 38, Gitarrenbauer, Musiker, Komponist und Journalist, arbeitete als Chefredakteur eines Magazins. Das war mein Weg dorthin:

Ich bin in einer kleinen Wohnung in Paris-Mitte aufgewachsen, mein Vater, ein Franzose deutscher Abstammung, ist Pädagoge, meine Mutter Französin, von Beruf Grundschullehrerin. Sie gab aber ihren Beruf auf, um die Kindheit von mir und meiner jüngeren Schwester nicht zu versäumen und ebenso wie mein Vater in der Nähe zu sein, wenn wir sie brauchten. Je älter wir wurden, desto mehr kümmerte sie sich aber um ihre eigenen Dinge und wir um unsere. In Frankreich geht so etwas, da gibt es keine Schulpflicht, ebenso wie in Österreich und anderen Ländern.

Lesen habe ich schon mit drei gelernt. Ich fand, dass der Buchstabe O wie ein Ei aussah, das C wie ein Eierbecher, ich entdeckte Eier mit Schwänzchen (Q) und Schwänzchen ohne Eier (I). Ich wollte wissen, wie die Buchstaben heißen, fragte wieder und wieder. Buchstaben entziffern, das war ein großer Spaß. Ich begann zu lesen, nur stotternd, aber immerhin. Rechnen begann ich mit vier, erstaunlicherweise über das Dividieren, weil ich merkte, dass fünf Finger an der einen Hand nur halb so viel sind wie zehn. Millionen Kinder lernen in der Schule zuerst die Addition.

Mit neun konnte ich allerdings noch nicht flüssig lesen. Niemand sagte etwas dazu, niemanden besorgte das. Ich glaube, dass es vielen Eltern heute schwerfällt, so geduldig zu sein. Sie haben Angst, dass ihr Kind etwas verpassen, langsamer sein könnte als andere, sie werden panisch und drängeln. Doch in der Schule müssen die Kinder in einem Tempo lernen, das nicht das ihre ist, manche versagen, andere verlieren die Lust. Manchmal ist Schule eben auch schädlich.

Ich hatte meinen eigenen Rhythmus, mit zehn konnte ich plötzlich ordentlich lesen, ich weiß nicht mehr, wie. Aber ich weiß, dass Kinder viel mehr schaffen, als man meint - solange man ihnen Zeit gibt und Freiheit und ihnen vertraut. Meine Eltern waren davon fest überzeugt.


WEITER..hier..


André Stern hat seine Erfahrungen in dem Buch "... und ich war nie in der Schule. Geschichte eines glücklichen Kindes" zusammengefasst. Es erschien jüngst im Zabert Sandmann-Verlag.

Freitag, 20. März 2009

Rudolf Steiner über Phantasie und Pedanterie

Aus : Menschenkunde von Rudolf Steiner 14.Vortrag


"Der Lehrer muss in sich selber lebendig erhalten den Unterrichtsstoff, muss ihn mit Phantasie durchdringen...
Was gesteigert werden muss..., das ist das Zusammenleben, das ganz zusammenstimmende Leben zwischen dem Lehrer und den Schülern. ... Wenn man dasjenige, was man einmal phantasievoll gestaltet hat, nach Jahren genau so wiedergibt, dann ist es verstandesmäßig eingefroren. Die Phantasie muss notwendig fortwährend lebendig erhalten werden, sonst frieren ihre Produkte verstandesmäßig ein.

Wenn jemals im Leben zusammenkommen würden Lehrerberuf und Pedanterie, so gäbe diese Ehe ein größeres Unheil, als sonst irgendwie im Leben entstehen könnte. Ich glaube nicht, meine lieben Freunde, dass man das Absurde anzunehmen hat, dass jemals im leben sich vereinigt haben Lehrerberuf und Pedanterie!

Und wenn du fühlst, dass du pedantisch wirst, dann sage: Pedanterie mag für die anderen Menschen ein Übel sein - für mich ist es eine Schlechtigkeit, eine Unmoral!"

Relief "Eros und Fabel" - 5.Bildtafel

Der Schreiber hatte zu Hause die Mutter in eiserne Bande gelegt, der Vater erhielt Wasser und Brot. Den Altar zerschlug der Schreiber.

Fabel steigt in die Tiefe hinab und begegnet der Sphinx:
Was suchst du? sagte die Sphinx. -Mein Eigentum, erwiderte Fabel. -Wo kommst du her?- Aus alten Zeiten; - Du bist noch ein Kind? - Und werde ewig ein Kind sein.

Montag, 16. März 2009

"Das Versagen der Lehrer an den Schülern"

Nach dem Attentat von Winnenden kann man Schule nicht mehr weiter so betreiben wie zuvor. Es reicht nicht mehr aus, nur auf einzelne, wahnsinnig gewordene Schüler zu blicken und bei ihnen irgendeine, wie auch immer geartete Schuld zu suchen. Man muss den Blick auf das gesamte System richten. Haben die Schüler das Gefühl, sich in einem "menschlichen" Sytem zu befinden? Wie kann nur der Hass so gewaltig werden? Wenn es nur an den Videos und Computerspielen läge, warum aber wählt man sich immer wieder die eigene Schule als Ziel?

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Welt online

Von Birgitta vom Lehn 16. März 2009, 12:48 Uhr

Notenstress, Leistungskontrollen und zu frühe Auslese helfen den Schülern nicht und verhindern stattdessen den Lernerfolg, sagt der renommierte Schulexperte Prof. Kurt Singer. Seit Jahren engagiert er sich für eine "humane Schule", jetzt erschien sein neues Buch "Die Schulkatastrophe". WELT ONLINE sprach mit ihm.
Foto: pa

In Deutschland leiden zwei Millionen Kinder unter der Angst, bloßgestellt zu werden und zu versagen

WELT ONLINE: Sie schildern die Schule als Höhle des Löwen: Kinder werden vorschriftsmäßig gekränkt und Lehrer gehindert, Lernhelfer zu sein. Ist das nicht übertrieben?

Professor Kurt Singer: Ich sehe die Schule aus der Sicht der Kinder, und da ist sie in der Tat für viele Schüler katastrophal. Ich finde es empörend, dass zum Beispiel rund 250.000 jährlich „sitzen gelassen“ werden. Statt von Lehrern Hilfe zu erhalten, lässt man sie „durchfallen“, obwohl sie sich besser weiterentwickeln könnten, wenn Lehrer sie in die nächste Klasse mitnähmen. Die mitgenommenen Schüler lernen nämlich, wie Untersuchungen und Erfahrungen zeigen, in den folgenden Jahren besser als jene, die die Klasse wiederholen. Das Sitzenbleiber-Elend ist nicht nur für die Betroffenen schlimm, sondern auch für die anderen Kinder. Denn sie erleben ein Angst machendes Lernklima.

WELT ONLINE: Man spricht auch von Schulangst.

Singer: Ja, Angst ist so selbstverständlich mit der Schule verbunden, dass es dafür den Begriff „Schulangst“ gibt. Dabei ist nichts dem Lernen abträglicher als Angst; denn sie macht dumm, sie blockiert das Denken. In Deutschland haben etwa zwei Millionen Kinder Angst vor der Schule, das zeigen Studien. Es ist die Angst, aufgerufen, abgefragt, bloßgestellt, überfallartig abgeprüft zu werden und Misserfolg zu erleiden. Aber Kinder brauchen Mut statt Angst. Lehrer ermutigen Kinder, wenn sie diese durch einen individualisierten Unterricht Lernfortschritt erleben lassen.

WELT ONLINE: Wenn Lehrer für Schulangst verantwortlich sind, was läuft dann falsch in der Lehrerausbildung?

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Hier weiterlesen: http://www.welt.de/wissenschaft/

Freitag, 13. März 2009

Relief "Eros und Fabel" - 4.Bildtafel


Eros und Ginnistan im Reiche des Mondes:

"Der Alte (Mond) stieß in sein Horn, es dröhnte durch die alte Burg. Ginnistan umarmte ihren alten Vater (Mond). Eros in seiner Rüstung stand gerührt dabei (oben,Mitte). Ein gewaltiges Schauspiel entfaltete sich: Ebbe und Flut, Orkane und Erdbeben, zärtliche Regenschauer, Donner und Blitz, Wetterbäume und Luftschlösser, Herden von silberweißen Schäfchen, sonderbare Tiere, bunteste Blumen, Städte und Burgen, eine schwimmende Blume, Mutter und Kind, ein Heer von Totengerippen, ein liebendes Paar unter schattigen Bäumen..."

Nicht verdorren und nicht versauern

Leitsätze Rudolf Steiners für den Lehrer und natürlich auch für alle weiteren Menschen:

    • Der Lehrer sei ein Mensch der Initiative im großen und kleinen Ganzen.
    • Der Lehrer sei ein Mensch, der Interesse hat für alles weltliche und menschliche Sein.
    • Der Lehrer sei ein Mensch, der nie einen Kompromiss schließt mit dem Unwahren.
    • Der Lehrer soll nicht verdorren und nicht versauern.

Freitag, 6. März 2009

Gandhi und das Zuckeressen

"Eine Mutter brachte ihren kleinen Sohn zu Mahatma Gandhi. 'Bitte, Mahatma', flehte sie.
'Sage meinem Sohn, er soll aufhören, Zucker zu essen.'.
Der Mahatma besann sich und sagte: 'Gute Frau, komm in zwei Wochen wieder mit deinem Sohn.'
Verwirrt bedankte sich die Frau und sagte, sie würde tun, wie ihr geheißen.

Nach zwei Wochen kam sie wieder mit ihrem Sohn. Gandhi schaute dem Kleinen fest in die Augen und sagte:
'Hör auf, Zucker zu essen.' "

Dankbar, aber ziemlich verwundert, fragte die Frau den Mahatma:
'Warum sollte ich zwei Wochen warten? Damals hättest du ihm dasselbe sagen können.'

'Vor zwei Wochen', antwortete Gandhi, 'habe ich selbst noch Zucker gegessen.'

Quelle: http://anekdoten.rainbownet.ch/mahatma-gandhi.php