Sonntag, 31. Januar 2010

Pädagogisch Handeln

Nehmen wir einmal an, ein Schüler macht bei seinem Zeugnisspruch immer einen bestimmten Fehler, dann wäre die eine Handlungsmöglichkeit, den Fehler zu korrigieren.

So würden die meisten Menschen reagieren.
Diese Handlungsweise könnte man als die normale bezeichnen.

Eine andere Möglichkeit ist die, sich zu merken, dass der Schüler an einer bestimmten Stelle einen Fehler machte. Eine Woche später, würde man dann, bevor der Schüler zu sprechen beginnt, in geschickter Weise gerade diese Stelle hervorheben: "Du hast da eine besonders schöne Stelle in deinem Spruch, lasse deine Stimme da recht klar und hell erklingen...(man spricht betont vor)"
So merkt er gar nicht, dass er einen Fehler machte, und spricht jetzt richtig.
Das wäre als eine pädagogische Vorgehensweise anzusehen.

Samstag, 30. Januar 2010

Gespräche

Einladung zu einem Gespräch

Es fällt immer wieder auf, dass man als Eltern oder Lehrer zu einem Gespräch eingeladen wird oder dass man selber andere zu einem Gespräch einlädt, man aber keinen Hinweis erhält oder gibt, worum es in diesem Gespräch gehen soll.

Man kann dann manchmal so seine Überraschungen erleben, wenn man im Gespräch sitzt.

Es sollte deshalb eine grundsätzliche Regel sein, dass man dem anderen zumindest stichwortartig andeutet, worüber man mit ihm ein Gespräch führen will. Und wenn man selbst eingeladen wird, dann kann man auch darauf beharren, dass man über den Inhalt des zu führenden Gespräches informiert wird.

Falls man über mehrere Themen sprechen will, dann erfordert es die Fairness, dass man alle Themen vorher erwähnt.

Geschieht die Verabredung telefonisch, dann muss man sehr vorsichtig sein, dass man sich nicht durch die Andeutung des Themas schon in das Gespräch verwickeln lässt. Sondern man besteht darauf, dass man eben Genaueres in einem Gespräch in der Schule klären will.

Im Verlaufe des Gespräches halte man sich streng an die verabredeten Gesprächsinhalte und füge möglichst keine weiteren kritischen Punkte – auch nicht aus aktuellem Anlass - hinzu, sondern hebe diese lieber für einen späteren Zeitpunkt auf. Es ist für das Gegenüber ja schon ausreichend, nur mit einem oder mit zwei Problemen konfrontiert zu werden.

Ein kleines Beispiel, was ich vor nicht allzu langer Zeit erlebte:

Ein Vater ruft mich abends an und bittet ganz dringend um ein Gespräch, möglichst gleich morgen Nachmittag. Nach einiger Bemühung um einen geeigneten Termin wage ich es, ihn zu fragen, worüber er denn mit mir sprechen wolle.

Er meinte, dass er mit mir über die weitere Beschulung des Kindes an der Schule sprechen wolle. Daraufhin frage ich, ob es denn wirklich um ein Gespräch darüber ginge und ob meine Gedanken dazu in den Entscheidungsprozess noch einfließen würden oder ob die Entscheidung der Eltern schon gefallen sei. Da gab er zu, dass die Entscheidung bereits getroffen wurde, man wolle sie mir eigentlich nur mitteilen und begründen oder rechtfertigen.

Nun machte ich dem Vater klar, dass er eine solche Entscheidung mir gegenüber nicht rechtfertigen müsse, sondern in völliger Freiheit handeln könne, wie es dem freien Elternwillen entspreche. Auch deswegen seien wir eben eine Freie Waldorfschule.

Dem Vater fiel ein Stein vom Herzen. Ein weiteres Gespräch erübrigte sich.

Elterngespräche nach getroffener Kündigungs-Entscheidung sind völlig überflüssig. Man kann ja nur von ganzem Herzen der Familie und dem Kind alles Gute für die Zukunft wünschen.

Donnerstag, 28. Januar 2010

Welcher Geist waltet in den Waldorfschulen?

Heute ist nichts mehr geist-erfüllt, wenn nicht Menschen bewusst den Geist hineintragen. Anders ist es nur bei Naturgegenständen. Es lebt in einem Unterricht nur so viel Geist, wie der Lehrer persönlich errungen hat und bewusst hineinträgt.

Es wirkt auch in einer Konferenz nur das, was die Menschen bewusst wollen.

Seit einigen Jahren wirkt nicht mehr der gute Geist, der den Höhenflug der Waldorfschulen bewirkte, einfach nur, weil man das Gute will.

Früher konnte sogar durch Dogmatik eine gute Entwicklung wenigstens in Gang gebracht werden. Heute wird Dogmatik sofort zur hohlen Phrase.

Da, wo nicht der selbst errungene, bewusste Geist wirkt, beginnt immer ein anderer Geist den Platz einzunehmen, der Geist der Welt.

Die Devise: Alles, was nett und neu ist und den Eltern gefallen könnte, wird gemacht - ohne Reflexion auf die Menschenkunde - kann die Pädagogik nicht voranbringen.

Samstag, 23. Januar 2010

Rudolf Steiner über Ehrfurcht als Grundlage der Pädagogik

Holger Niederhausen hat auf seiner Internetseite "Wesen der Pädagogik" eine umfangreiche Zusammenstellung aus Vorträgen Rudolf Steiners ausgearbeitet:

Man soll sich nicht sagen: du sollst dies oder jenes in die Kinderseele hineingießen, sondern du sollst Ehrfurcht vor seinem Geiste haben. Diesen Geist kannst du nicht entwickeln, er entwickelt sich selber. Dir obliegt es, ihm die Hindernisse seiner Entwickelung hinwegzuräumen, und das an ihn heranzubringen, das ihn veranlaßt, sich zu entwickeln. Du kannst dem Geist die Hindernisse wegräumen im Physischen und auch noch ein wenig im Seelischen. Was der Geist lernen soll, das lernt er dadurch, daß du ihm diese Hindernisse wegnimmst. Der Geist entwickelt sich auch in allerfrühester Jugend schon am Leben. Aber sein Leben ist dasjenige, das man als Erzieher in seiner Umgebung entfaltet. Die allergrößte Selbstverleugnung ist Aufgabe des Erziehers. Er muß in der Umgebung des Kindes so leben, daß der Kindesgeist in Sympathie das eigene Leben an dem Leben des Erziehers entfalten kann.
19.8.1922, GA 305, S. 74.

Mehr: hier...

Mittwoch, 20. Januar 2010

Pünktlichkeit minus 15 Minuten

..............................................................................................................................Wenn eine Konferenz um 17 Uhr beginnen soll, dann kann sie nicht um 17 Uhr beginnen, wenn die meisten Kollegen erst ganz kurz vor 17 Uhr eintreffen. Damit ein pünktlicher Beginn eines Treffens gewährleistet werden kann, müssen alle Teilnehmer planen, dass sie etwa 15 Minuten vor dem Beginn eintreffen. Es bleibt dann genügend Zeit für herzliche Begrüßungen und kleineren, wichtigen Gedankenaustausch. In Ruhe und Gelassenheit beginnt dann die Arbeit um 17 Uhr. So ist auch die berühmte "akademische Viertelstunde" entstanden.


Donnerstag, 14. Januar 2010

Humor



Immer an das magische "Zauberwort" denken: Humor.

Ständig kommt es zu "kniffligen" Situationen im Umgang des Erziehenden mit den Kindern. Leicht verhärtet sich etwas. Humor löst die Härte wieder auf! Kinder haben es fast immer verdient, dass nach einem Tadel die Seele auch wieder aufgeheitert wird: "Wenn du noch stärker mit dem Stuhl kippelst, dann fällst du herunter. Wir haben dann ein Loch im Fußboden und müssen dich aus dem Keller heraufholen.".

Dienstag, 12. Januar 2010

Epiphanias - Jordantaufe


Aus dem freien Religionsunterricht der 5.Klasse


Um den Schülern ein lebensvolles, anschauliches Bild von den Vorgängen am Jordan zu verschaffen, braucht es bildhafte Vergleiche. Man kann z.B. von dem schönen Bild ausgehen, das da sagt, jeder Mensch habe seinen eigenen, persönlichen Stern. Man sieht nun am Himmel kleinere und größere Sterne. Die Kinder verstehen leicht, dass sich eine unterschiedliche Seelenreife der Menschen in der Helligkeit und Größe der Sterne wiederspiegeln könnte.

Man kann die Gedanken der Kinder nun leicht dahin führen, dass sie selber darauf kommen, dass dann mit der Geburt eines Jesuskindes auch ein großer, sehr heller Stern am Himmel erscheinen müsste.
Nun ist ja auch gleichzeitig mit Epiphanias der Dreikönigstag. Die Kinder verstehen dann sofort, dass den drei Weisen eben gerade deshalb ein solcher Stern erschienen ist. Dass es kein normaler Stern gewesen sein kann, erkennt man schon daran, dass eben nur die besonderen Persönlichkeiten der Könige ihn sehen konnten und nicht alle Menschen. Der Stern blieb gewissermaßen noch im Verborgenen. Aber er war doch da.

Als die Könige nach Jerusalem kamen, verfinsterte sich der Stern. Das kann nur mit der finsteren Seelenausstrahlung der Herodesumgebung zusammenhängen.

Noch immer sind wir beim "Jesus". Noch nicht beim Christus.

Montag, 11. Januar 2010

Masern, Schweinegrippe - Impfunlust





Waldorfschulen kamen ja immer wieder in die Schlagzeilen, weil Waldorfeltern ihre Kinder nicht gegen alle möglichen Krankheiten impfen lassen wollten. In diesen Dingen herrscht heute keine wirkliche Freiheit oder Toleranz mehr. Es wird sozialer Druck aufgebaut, um die Menschen zu konformem Handeln zu zwingen.

Nun zog die Schweinegrippe durch die Welt und die Deutschen zeigten allgemein wenig Lust, sich impfen zu lassen.

Für alle möglichen Krankheiten gibt es Vorsorge-Untersuchungen. Der Mensch stößt auf wenig Verständnis, wenn er nicht alle "empfohlenen" Vorsorge-Untersuchungen über sich ergehen lässt.

Mit der Freiwilligkeit in diesen Dingen ist es ähnlich wie mit dem "Wählen". Wehe, wenn einer sich erlaubt, nicht zur Urne zu gehen! Ständig hört er von allen Seiten die Phrasen, welche Parteien er durch seine Wahlverweigerung unterstützen würde.

Individuelles Handeln ist heute in der Massengesellschaft, die ganz den Dogmen huldigt, die in allen Medien breitgetreten werden, nicht leichter geworden.

Die Tendenz dieser modernen Gesellschaft hat Juli Zeh in ihrem Buch "Corpus Delicti" konsequent "hochgerechnet" oder fortgeschrieben:



Juli Zeh: Corpus Delicti


– Rezension des Romans - von der INTERNET-SEITE Gegenwarts-Literaturen


Die negative Utopie einer Gesundheitsdiktatur ist ganz aktuell

Ruth Lisa Knapp


Juli Zeh warnt in ihrem neuen Roman vor einem Staat, der auf lückenlose Überwachung setzt. Einer Frau, die Widerstand leistet, wird der Prozess gemacht.

Juli Zeh entwirft in ihrem vierten Roman "Corpus Delicti" das Szenario einer nahen Zukunft, um auf bedenkliche Tendenzen in der Gegenwart aufmerksam zu machen. In der Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts ist der Himmel leer, Geist, Gefühl und Freiheit sind keine Werte mehr. Sie wurden ersetzt durch Hygiene, Gesundheit, Sicherheit. Das alles beherrschende Regime, die METHODE, überwacht und straft im Namen der Vernunft = Normalität. Der Mensch ist auf den Körper reduziert, das Leben aufs reibungslose Funktionieren. Das totalitäre Potenzial aktueller Entwicklungen wird konsequent zu Ende gedacht.

Leben unter der Gesundheitsdiktatur der METHODE

Über den im Oberarm implantierten Chip können die Daten eines jeden ausgelesen werden. Schlaf- und Ernährungsberichte sind an die Behörden zu liefern, Blutdruck- und Urinwerte sind regelmäßig zu messen und mitzuteilen. Das tägliche Sporttraining ist Pflicht, Sensoren in den Toiletten melden verdächtige Substanzen, Nikotin und Alkohol sind absolut tabu. Die Menschen leben in keimfreien Würfelhäusern, versorgt von Sonnen- und Windenergie. Der Weg in die Natur ist abgesperrt, die Medien sind gleichgeschaltet, man glaubt der DNA-Probe, nicht den Beteuerungen eines Menschen. Die zentrale Partnervermittlung ZPV sorgt für Lebenspartner mit dem richtigen Immunsystem. Prävention und Kontrolle sind alles, eigene Entscheidungen nicht vorgesehen.

Die Hauptfigur Mia Holl entwickelt sich von der Angepassten zur Kämpferin

In diesem Staatswesen der nahen Zukunft gerät die 30-jährige Biologin Mia Holl in die Mühlen der Justiz. Zunächst sind ihre Vergehen gering, die Trauer über den Selbstmord ihres Bruders hat sie aus der Bahn geworfen, sie hat einige ihrer Bürgerpflichten versäumt und wird verwarnt. Im Zwiespalt zwischen Anpassung und Aufbegehren vertritt sie zunächst beide Seiten, bis im Laufe ihres Prozesses aus der unkritischen Anhängerin der METHODE eine Rebellin wider Willen wird und schließlich eine entschlossene Kämpferin für das Recht des Menschen auf Widerstand gegen das Regime, das Recht auf Schmutz, Risiko und Tod eingeschlossen.
In Gesprächen mit ihrem Anwalt Rosentreter, dem Chefideologen des Regimes Kramer und der "idealen Geliebten", ihrem anderen Ich, findet der Klärungsprozess statt, der sie zur unerbittlichen Gegnerin der METHODE werden lässt. Das gipfelt in einer Proklamation, die sie dem Medienmann Kramer diktiert: "Ich entziehe einer Gesellschaft das Vertrauen, die aus Menschen besteht und trotzdem auf der Angst vor dem Menschlichen gründet. Ich entziehe einer Zivilisation das Vertrauen, die den Geist an den Körper verraten hat. (…) Ich entziehe einer Normalität das Vertrauen, die sich selbst als Gesundheit definiert."


Vollständigen Artikel auf Suite101.de lesen: Juli Zeh: Corpus Delicti – Rezension des Romans: Die negative Utopie einer Gesundheitsdiktatur ist ganz aktuell http://deutsche-gegenwartsliteratur.suite101.de/article.cfm/juli_zeh_corpus_delicti

Samstag, 9. Januar 2010

Konfliktlotsen - Erwachsenen-Angelegenheit

Inzwischen hält auch an Waldorfschulen das System "Schülermediation - Konfliktlotsen" Einzug. Schüler sollen anderen Schülern bei der Lösung von Konflikten helfen.
Studiert man das Modell genauer, dann sieht man, dass es ein intellektueller, gedanklicher Ansatz ist. Man geht von der Vorstellung aus, dass durch eine gedankliche Erörterung eines Sachverhaltes sich das Verhalten eines Schülers regeln ließe. Außerdem ist es auch hier so, dass man voraussetzt, dass ein Schüler über ein dem Erwachsenen vergleichbares Bewusstsein, über ein Ich-Bewusstsein verfügt, das die Fähigkeit hat, aus sich selbst heraus auf sein eigenes Verhalten regulierend einzuwirken.

Aus der Psychologie der Menschenkunde heraus weiß man, dass so etwas um das 21.Lebensjahr herum erst möglich ist.
Außerdem weiß man, dass es sich bei dem menschlichen Verhalten um eine Willensbetätigung handelt, die man nicht über das Kopf-Gedanken-System erreichen kann. In diese Region taucht man nur ein über das Pflegen neuer, guter Gewohnheiten, über hinterher bewusst gemachte Gewohnheiten.
Hier stellt sich für den Lehrer die ständige Forderung, bei sich selber gute Gewohnheiten zu schulen und in der Unterrichtsvorbereitung auf die Veranlagung guter Gewohnheiten liebevoll zu achten.

Wer den Unterrichtsalltag beobachtet, kann auch feststellen, dass die Aggression bei den Kindern zunimmt, wenn im Unterricht nicht ausreichend auf die Schülerindividualitäten eingegangen wird, wenn einzelne Schüler nicht gemäß der Menschenkunde "behandelt" werden, wenn Druck durch Hausaufgaben oder Arbeiten erzeugt wird.

Manche unterrichtlichen Fehler zeigen ihre Folgen nicht im Verhalten einer ganzen Klasse, sondern im Verhalten eines einzigen Schülers. Dieser ist dann im jeweiligen Fall das "schwächste Glied". Wenn auf eine Kette ein starker Zug ausgeübt wird, dann reißt sie dort, wo ein Glied am schwächsten ist.

Das gleiche Phänomen erleben wir bei den zunehmenden Amokläufen von Schülern. Man sieht dann gesellschaftlich auf das individuelle Problem des einzelnen Schülers, aber nicht darauf, dass der Zug an der "ganzen Kette" zu groß geworden ist.

In einer Waldorfschule kann nur eine Lehrerpersönlichkeit die Aufgabe haben, sich um die Schüler zu kümmern. Es kann nicht an die Schüler delegiert werden, sich der Probleme anderer Schüler anzunehmen. Wenn es die Schüler von sich aus tun, dann ist das etwas anderes.

Hier ein Text zur Information über das angesprochene Thema von der Internetseite: http://www.childpeace.de/html/konfliktlotse.html
Schulmediation - Konfliktlotsen

Von Mediatorin Heike Blum

In Zusammenhang mit Konzepten zur Konstruktiven Konfliktaustragung und Gewaltprävention gewinnen Konfliktlotsen- bzw. Streitschlichtungsprojekte mehr und mehr an Bedeutung. Herzstück dieser Streitschlichtungsprogramme ist, das Schüler und Schülerinnen die Schlichtung von Konflikten selbst in die Hände nehmen und dafür eigens ausgebildet werden. Es geht darum, dass Jugendliche lernen, ihre Konflikte eigenverantwortlich zu regeln. Diese Idee macht von der Tatsache Gebrauch, dass Kinder und vor allem Jugendliche sehr stark von ihrer Peer-Group, also von Gleichaltrigen, beeinflußt werden und voneinander lernen.

Ausgebildete Konfliktlotsen führen die Streitenden durch einen Klärungsprozess, der beide dazu befähigen soll, die eigenen Interessen und Gefühle zu erkennen, diejenigen der anderen Seite zu verstehen und gemeinsam eine einvernehmliche Lösung zu finden. Aufgabe der Streitschlichter/innen ist es nicht, ein Urteil oder einen Schiedsspruch zu fällen. Vielmehr sind die Konfliktparteien selbst aufgefordert, eine Problemlösung zu erarbeiten. Dabei helfen die Streitschlichter/innen durch ihre Kenntnisse im Umgang mit Konflikten und dem Streitschlichtungsverfahren.

Die Ausbildung von Konfliktlotsen in Verbindung mit Konzepten zur konstruktiven und gewaltfreien Konfliktaustragung zielen darauf ab, Jugendliche darin zu befähigen, Schritt für Schritt ihre eigene Konfliktfähigkeit und Konfliktlösungskompetenz zu entwickeln und zu erweitern. Konfliktlotsenprojekte unterstützen die offene, einvernehmliche und selbstbestimmte Beilegung von Konflikten zwischen Schüler/innen. Diese Form der Bewältigung von konkreten Konflikten des Schulalltags ermöglichen allen Beteiligten Lernerfahrungen, die einen konstruktiven Umgang mit zukünftigen Streitigkeiten fördern. Die Erfahrung zeigt , dass sich die Streitenden eher an erzielte Vereinbarungen halten, wenn sie auf eigene Ideen und Lösungsansätzen beruhen und die Vermittlung durch Gleichaltrige geschieht.
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