Samstag, 22. August 2009

Gewissensfragen...

Dieser Beitrag wurde entnommen aus:


10 Fragen zur Gewissensprüfung der Waldorfschulbewegung

von Holger Niederhausen

"Die Waldorfschulen wollen die von Rudolf Steiner begründete Waldorfpädagogik verwirklichen. Gelingt ihnen dies? Werden sie ihrem eigenen Anspruch gerecht? Was wären die Maßstäbe? Was ist das Wesentliche der Waldorfpädagogik? – Zehn Fragen zur Gewissensprüfung. ...


Nehmen wir die Anthroposophie ernst genug?

Sie selbst als Lehrer der Waldorfschule werden sich immer mehr in die Durchschlagskraft des Geistes hineinfinden und die Möglichkeit finden, alle Kompromisse beiseite zu lassen. [...] Wenn solche Leute, die im heutigen pädagogischen Leben drinnenstehen, uns loben, da müssen wir denken, da muß etwas bei uns nicht stimmen. Wir brauchen nicht jeden gleich hinauszuwerfen, der uns lobt, aber wir müssen uns klar sein, daß wir sorgfältig untersuchen, was wir nicht richtig machen, wenn wir gelobt werden von denjenigen, die im heutigen Erziehungswesen drinnenstehen. Das muß unsere gründliche Überzeugung werden. [...] Wir müssen auch innerlich, dem Gemüte nach, tatsächlich Anthroposophen sein im tiefsten Sinne des Wortes als Waldorflehrer [...]

Rudolf Steiner, 24.7.1920, GA 300a, S. 166f.

Wir reden hier viel von Waldorfschul-Prinzip, von neuer Pädagogik. Das Wichtigste ist, daß man im Wachstum bleibt. Jeden Tag ist die Gefahr vorhanden, daß die Dinge sauer werden. Das ist es, worauf es ankommt, daß man nicht vom Kleben an den Gewohnheiten einschläft, wenn man etwas tun soll, wenn man etwas bereiten soll. [...] Es kommt darauf an, daß man eine neue Begeisterung wirklich aufbringt. [...] Innerlich zusammenwachsen mit der Flamme, die sich heute entzündet, auf daß die Michael-Impulse verwirklicht werden!

Rudolf Steiner, 20.7.1924, GA 217a, S. 184."