Sieben Jahre
Sieben Jahre musste Wanja auf dem Ofen liegen; nur schlafen und Sonnenblumenkerne essen; sieben Säcke voll. Dann waren seine Kräfte so gewaltig, dass er das Dach des Häuschens hochheben konnte, dass der Mond und die Sterne hineinschienen. Nun durfte er nicht länger verweilen, sondern musste sich auf den Weg machen, sein Reich zu finden, in dem er Zar werden sollte.
Diese Geschichte ist ein Bild für das Heranwachsen von menschlichen Kräften im Siebenjahresrhythmus. Die Kräfte, die für die Zukunft bestimmt sind, gedeihen am besten, wenn sie in völliger Ruhe heranreifen können. Würde man es z.B. kulturell zulassen, dass man bis zum 14 Lebensjahr noch nicht an die intellektuellen Kräfte der Kinder appelliert, dann würden sie sich zu ungeahnter Kraft entwicklen.
Dann hätte das Kind später wirklich die Möglichkeit, sein Ich zur vollen Entfaltung zu bringen: Es könnte sich sein eigenes Reich erobern und darin herrschen. Auf dem Weg dorthin würde es mit Kraft und Energie alle Hindernisse überwinden.
Das Häuschen des Wanja, dessen Dach er anheben muss, ist wie ein Ei, dessen Schale gebrochen werden muss, damit das Neugeborene ausschlüpfen kann. Kein Küken würde mehr in das Ei zurückschlüpfen, dem es gerade entboren ist. Man sucht sich natürlich ein neues Heim.