Donnerstag, 22. April 2010

Sinneserziehung mit Sinn für Ordnung und Schönheit

Es wird viel über Sinneserziehung gesprochen. Es werden auch gelegentlich aufwendige Aktionen in den Klassen in diesem Sinne unternommen.
Aber wie sieht der Alltag in einer Schule aus? Werden die immerwährenden Sinneseindrücke wirklich ausreichend gepflegt?

Ich bin erstaunt, wie viele Jahre Lehrer z.B. an einem Schmutzfleck an einer Wand vorbei gehen können, ohne dass sie einen Lappen in die Hand nehmen würden, um ihn abzuwischen.

Das Schlimmste ist, sich an einen unvollkommenen Zustand zu gewöhnen. Dann gewöhnen sich die Schüler auch daran, mit dem Unvollkommenen zufrieden zu sein.

Der Lehrer wird neben seiner unablässigen Bemühung um die Schüler, jeden Moment nutzen, um auch für eine den Sinnen wohltuende Umgebung zu sorgen.

Das Klassenzimmer wird dann immer einen aufgeräumten Eindruck machen; nichts, was schon länger nicht mehr gebraucht wird, wird herum stehen oder liegen. Die Garderoben werden gelegentlich von vergessenen Teilen befreit. Bilder in Fluren oder Treppenhäusern, die schief hängen, werden gerade gerückt oder abgestaubt. Kritzeleien und Aufkleber nebenbei auch einmal entfernt.

Das alles braucht gar keine große, verabredete Aktionen, sondern geschieht einfach so nebenbei.

Man kann sich auch vornehmen, z.B. als Fachlehrer, dass man den Raum immer ein ganz klein wenig ordentlicher verlässt, als man ihn vorgefunden hat. Dann erstrahlt mit der Zeit eine ganze Schule in Schönheit und Glanz.

Manchmal kommt es mir so vor, dass man deswegen bei so vielen äußerlichen Dingen so unachtsam ist, weil es beim Studium z.B. kein Prüfungsfach gab: "Ordnung und Sauberkeit in Schule und Klassenzimmer". Gerne wäre ich dafür der erste Lehrstuhlinhaber an einer deutschen Universität.

Rückmeldungen an: kontakt.zum.autor@arcor.de