Mittwoch, 28. April 2010

Andre Stern, „ ...und ich war nie in der Schule“ 2.Teil

André Stern


"In Bezug auf welche Punkte bedauerst du, nicht zur Schule gegangen zu sein?"


„...Ich bin auf keine Hindernisse gestoßen. Soweit ich zurückdenken kann, erinnere ich mich nicht an die Spur eines negativen Ereignisses, das ich auf den Umstand zurückführen könnte, keine Schule besucht zu haben.


Ich empfand keinerlei Schwierigkeiten dabei, mich „in die Gesellschaft zu integrieren“. Ich habe auch nie das Bedürfnis erlebt, mich integrieren zu müssen, da ich nie außerhalb der Gesellschaft stand. …


Allen Unkenrufen zum Trotz hat mich der Umstand, keine staatlichen Abschlüsse zu besitzen, niemals behindert. Keiner der Berufe oder Posten, die ich anstrebte wurde mir versagt. Und das aus einem einfachen Grund: Meine Kompetenz in dem jeweiligen Fachgebiet öffnete mir die Türen.


Der entscheidende Schlüssel im realen Berufsalltag, …, ist dieser: Kompetenz geht über Qualifikation. Doch obwohl die meisten Menschen auch in unseren Breiten unzählige Male selbst zu dieser Feststellung gelangten, predigen sie mit Überzeugung, dass man es ohne Titel zu nichts bringen kann. …


Bis heute habe ich mich nie um Stellen beworben. In den Strukturen, in denen ich arbeite, habe ich nach einiger Zeit oftmals leitende Positionen eingenommen.


...Da ich während meiner Kindheit nie Pflichteifer (Ehrgeiz) zeigen musste, um eine gute Note zu erhalten, habe ich auch in meinem Berufsleben diese Haltung nie eingenommen. Ich habe mich niemals einer Aufgabe angenommen mit dem Ziel auf mich aufmerksam zu machen, sondern einfach aus der natürlichen Liebe zu gut gemachter Arbeit heraus....