Jesper Juul beschreibt einfühlsam die Situationen bei Tisch, die Eltern zum Haare-Raufen bringen, und erklärt, woran es liegen könnte. Denn die Probleme, die beim Essen zum Tragen kommen, liegen meistens tiefer. Eltern bekommen wertvolle und verständliche Anregungen, wie man das gemeinsame Essen verschönern kann - dafür müssen sie sich aber auch an die eigene Nase packen. Ein Erziehungsratgeber, der nicht nur bei der Esserziehung hilft, sondern auch allgemeine Lichtblicke beschert.
Sätze wie :"Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt", klingen heute wie autoritäre Botschaften aus einer längst vergangenen Zeit. Da Kind diktiert den Speiseplan: täglich Nudeln mit Tomatensoße! Andernfalls Essstreik. Die Eltern seien zu einer Art "Bedienung im Lustcafe der Kinder" geworden...Das Problem entzünde sich an einer gestörten Familienhierarchie, weil Eltern ihre Führungsrolle aufgegeben hätten...
Der Autor betont... die Kompetenzen der Kinder, ihre feinen Geschmacksnerven und das Gespür dafür, wann sie Hunger haben und satt sind. Es geht darum, die Balance zwischen Elternautorität und Kinderkompetenz zu halten. Eltern sind dafür verantwortlich, die Lust der Kinder am Essen zu fördern und gleichzeitig eine ebenso gesunde wie abwechslungsreiche Ernährung zu sichern. Dazu gehören die Tischmanieren....
Texte aus amazon und FAZ vom 30 April 2010