Mittwoch, 22. Juni 2011

Zeugnissprüche VI (7.auf 8.Klasse)

Überwiegend
Sprüche aus dem Geistesgut der Menschheit

Was ich will,
das kann ich.
Bei dem Menschen
ist kein Ding unmöglich.
(Quelle verloren)

Es gibt einen unsichtbaren
himmlischen Licht- und Feuergeist,
der alles Lebendige durchfließt
und alle Kräfte der Natur vereinigt.
(Herder)


Blickt auf und bereitet
euch für die Stunde,
da die große Sonne aufsteigt
und die dunklen Wasser
verwandelt in Lichtflut.
(Quelle verloren)



Drei Schätze wahre ich, die währen:
der erste ist die Güte,
der zweite Genügsamkeit,
der dritte Bescheidenheit.

Die Güte macht mich mutig,
die Genügsamkeit freigebig,
die Bescheidenheit zum Träger des Ewigen.
(Laotse)


Güte in den Worten
erzeugt Vertrauen.
Güte beim Denken
erzeugt Tiefe.
Güte beim Verschenken
erzeugt Liebe.


Wenn du einen Würdigen siehst,
dann trachte ihm nachzueifern.
Wenn du einen Unwürdigen siehst,
dann prüfe dich in deinem Innern!
(Konfuzius)


Wer wirklich gütig ist,
kann nie unglücklich sein.

Wer wirklich weise ist,
kann nie verwirrt werden.

Wer wirklich tapfer ist,
fürchtet sich nie.
(Konfuzius)


Ein fröhliches Herz
ist die beste Arznei.
Aber ein bedrücktes Gemüt
dörrt das Gebein aus.
(Sprüche Salomonis)


Meine Seele hört im Sehen,
wie den Schöpfer zu erhöhen,
alles jauchzen, alles lacht,
wie die
Sprache der Natur
durchs Gesicht
allenthalben
zu uns spricht.
(Barthold Heinrich Brockes (1680-1747)



Du wirst dir leicht denken können,
der Mensch sei ein Turm,
der in der Erde wurzle
und in den Himmel rage,
und in dessen Mitte eigentlich
das schöne Menschenleben
zwischen Himmel und Erde ist.
(Clemens an Bettina Brentano)



Dass die Wurzeln in Unordnung
und die Zweige doch in Ordnung wären,
das ist wohl undenkbar.

Dass man für gering geachtet,
was man für wichtig hielt,
das hat es noch nie gegeben.
(Konfuzius)


Vom Herzen gehen die Dinge aus,
sind herzgeboren,
herzgefügt.
(buddhistisch)


Wie sich die vielgestaltete Welt entwickelt,
wie der Faden aus der Spinne fließt,
wie die Pflanze aus dem Boden sprießt,
wie das Haar aus dem Haupte dringt,
so dem Ewigen das All entspringt.
(indisch)


Alles Sein lebt aus dem
Licht der Einheit.
Aus ihm erhält der Himmel
seine Helle,
die Erde ihre Festigkeit,
der Geist seine Einsicht,
der Raum seine Fülle,
das Leben seine Fruchtbarkeit
und der Führende sein
Vorbild.
(Laotse)


Mitten in dem Reich des Seins
stehet eine Sonne,
welche alles trägt und hält,
alles belebt und bewegt;
und es ist ein Auge,
selber von Sonnennatur,
für jene Sonne gemacht.

Die Sonne ist Gott,
das Auge ist die Seele.
(Gotthilf Heinrich von Schubert)


Das Herz ist ein königlich Organ;
es herrscht, weil es allen hilft,
es ist liebreich,
weil alle Kräfte bei ihm
einkehren.
(Buch der Könige)


Diese Richtung ist gewiss,
immer schreite, schreite!
Finsternis und Hindernis
drängt mich nicht zur Seite.
(Goethe)


Noch weckst du, munteres Licht,
den Müden zur Arbeit, -
flößest fröhliches Leben mir ein.
Gern will ich die fleißigen Hände rühren,
überall umschauen,
wo du mich brauchst,
rühmen deines Glanzes volle Pracht.
(Novalis)


Nicht ewig freut man sich der
Ruhe und des Friedens,
und doch ist Unglück und Zerstörung
nicht das Ende.
Wenn das Gras vom Steppenfeuer
verbrannt ist,
sprosst es im Sommer neu.
(mongolisch)


(Kann man auch kürzen:)
Auf Erden gehest du und bist der Erden Geist;
Die Erd' erkennt dich nicht, die dich mit Blüten preist.
Auf Sonnen stehest du und bist der Sonne Geist;
Die Sonn' erkennt dich nicht, die dich mit Strahlen preist.
Im Winde wehest du und bist der Lüfte Geist;
Die Luft erkennt dich nicht, die dich mit Atmen preist.
Auf Wassern gehest du und bist des Wassers Geist;
Das Wasser kennt dich nicht, das dich mit Rauschen preist.
Im Herzen stehest du und bist der Liebe Geist;
Und dich erkennt das Herz, das dich mit Liebe preist.
(Friedrich Rückert)



Wie die Natur im Vielgebilde
einen Gott nur offenbart,
so im weiten Kunstgefilde
weht ein Sinn der ew'gen Art;

dieses ist der Sinn der Wahrheit,
der sich nur mit Schönem schmückt.
Und getrost der höchsten Klarheit
hellsten Tags entgegen blickt.
(Goethe)


Manche haben gelehrt,
das der Mensch eine kleine Welt
und die Welt ein großer
Mensch sei.
(Philon von Alexandrien)



Was man lehren kann,
lerne ich;
was man finden kann,
suche ich;
worum man beten kann,
das erbitte ich von den Göttern.
(Sophokles)



Vieles Gewaltige lebt,
und nichts ist gewaltiger
als der Mensch.

Das Wort und den luftigen Flug
des Gedanken erfand er.

Überall weiß er Rat.
Ratlos trifft ihn nichts Zukünftiges.
(Sophokles)



Was wärst Du, Wind,
wenn Du nicht Bäume hättest
zu durchbrausen,
was wärst Du, Geist,
wenn Du nicht Leiber hättest,
drin zu hausen!
All Licht will Trübe.
All Wehen will Stamm und Wand,
dass es sich dran übe.
(Christian Morgenstern)


Alles fügt sich und erfüllt sich,
musst es nur erwarten können
und dem Werden deines Glückes
Jahr' und Felder reichlich gönnen.
Bis du eines Tages jenen
reifen Duft der Körner spürest
und dich aufmachst und die Ernte
in die tiefen Speicher führest.
(Christian Morgenstern)



Nicht unser Hirn,
sondern unser Herz
denkt den größten Gedanken.

Unser Herz aber
oder unsere Seele
oder der Kern unserer Persönlichkeit
ist ein Funken
aus dem Lebenslichtmeer Gottes.
(Jean Paul)

Zum Sehen geboren,
Zum Schauen bestellt,
Dem Turme geschworen
Gefällt mir die Welt.

Ich blick' in die Ferne,
Ich seh' in der Näh'
Den Mond und die Sterne,
Den Wald und das Reh.

So seh' ich in allen
Die ewige Zier,
Und wie mir's gefallen,
Gefall' ich auch mir.

Ihr glücklichen Augen,
Was je ihr gesehn,
Es sei, wie es wolle,
Es war doch so schön!
(Goethe)


Wie der zarte Keim sich festigt
hin zum starken Stamm;
so gewinn ich Kraft in mir,
stütze mich auf das Gelernte;
halt im Leben Stürmen stand.
(D.Centm.)

Es gibt das Licht und auch den Schatten.
Doch wahrhaft wirkend
ist nur des Lichtes Kraft.
Nichts kann der Schatten schaffend tun.
Das wahre Sein ist nur im Lichte.
So wirkt im Leben nur das Eine:
Der Quell der Liebe und des Guten,
und ohne Sein ist alles andre.
(D.Centm.)


Angedenken an das Gute
hält uns immer frisch bei Mute.
Angedenken an das Schöen
ist das Heil der Erdensöhne.
(Goethe)


Rechtes tun und edel sein und gut,
ist mehr als Geld und Ehr'.
Da hat man immer guten Mut
und Freude um sich her.
(Matthias Claudius)


Willst Du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah!
Lerne nur das Glück ergreifen,
denn das Glück ist immer da.
(Goethe)


Was unerreichbar ist,
das rührt uns nicht,
doch was erreichbar,
sei uns goldne Pflicht.
(Gottfried Keller)


Wer fünf Eigenschaften besitzt
und ausübt,
ist wohl gut zu nennen:
Höflichkeit, Großzügigkeit,
Aufrichtigkeit, Hingabe
und Liebenswürdigkeit.
(Konfuzius)



Im Anfang war das Wort“,
so sagt die Heil'ge Schrift.
Des Gottes reine Kraft
in jedem Worte schafft.
In jedem unbedachten Wort
die Schöpfungskraft verdorrt.


Ich selbst muss Sonne sein,
ich muss mit meinen Strahlen
das farbenreiche Meer
der ganzen Gottheit malen
(nach Angelus Silesius)


Die Seel' ist ein Kristall
die Gottheit ist ihr Schein;
der Leib, in dem du lebst,
ist ihrer beider Schrein.
(Angelus Silesius)



Der beste Weg,
um zu einer großen
Vollkommenheit zu gelangen,
ist fast immer der,
sich in kleinen Dingen
alle Mühe zu geben.
(Maria Ward)


Achte stets auf Deine Gedanken,
sie werden zu Worten.
Achte stets auf Deine Worte,
sie werden zu Handlungen.
Achte stets auf Deine Handlungen,
sie werden zu Gewohnheiten.
Achte stets auf Deine Gewohnheiten,
sie werden zu Charaktereigenschaften.
Achte stets auf Deinen Charakter,
er wird Dein Schicksal.
(Gottfried Keller)



Es siegt immer notwendig
die Begeisterung über den,
der nicht begeistert ist.
Nicht die Gewalt der Arme,
noch die Tüchtigkeit der Waffen,
sondern die Kraft des Gemütes ist es,
welche Siege erkämpft.
(Fichte)


Weise ist der Mensch,
der Dingen nicht nachtrauert,
die er nicht besitzt,
sondern sich der Dinge erfreut,
die er hat.
(Epiktet)


Auch eine Reise von tausend Meilen
fängt mit dem ersten Schritt an.
Achte sorgsam auf deine Gedanken,
sie sind der Anfang deiner Taten.
(chinesisch)





Wenn mein Herz zur Ruhe gekommen ist,

wenn meine Gedanken schweigen,
wenn ich meinen Stolz vergessen habe,
wenn ich vor Ehrfurcht
für alle deine Geschöpfe erfüllt bin,
dann führe du mich
O großer Vater
(indianische Weisheit)