Freitag, 24. Juni 2011

Zeugnissprüche Ia (1. auf 2. Klasse)

SONNENSPRÜCHE
MENSCHENSPRÜCHE
WELTENSPRÜCHE

Die Frucht sie reifet hoch am Baum
in Licht und Luft im Himmelsraum.
Der Baum, er ruht auf festem Stamm,
im Erdreich er sich gründen kann.


Fröhlich lacht die Sonne,
meines Herzens Wonne.
In des Tages Lauf
kraftvoll steigt sie auf.
Gegen Abend zu
geht sie still zur Ruh.


Die Sonne scheinet in der Welt,
die Seele ruht in dir.
Der Mensch in seinen Händen hält
die Erdendinge hier.


Am Tag erglüht der Sonne Pracht;
sie schwindet dann hinweg zur Nacht.
Herauf tönt sie am Morgen wieder,
entfaltet himmlisch Goldgefieder.


Die Sonne streut ihr lichtes Gold
reich über Erdendinge aus.
So freut das Menschenherz sich hold
in seinem Leibeshaus.


Die Pflanze keimt im Erdengrund;
der Luftkreis spendet Licht und Regen,
so wachset sie durch göttlich Segen,
bis sich die Frucht formt fest und rund.


Aufschau' ich zu der Sonne Schein,
will ehren ihn im Herzen mein.
Dann wächst in mir die Menschenkraft;
erblüht in mir, was Schönheit schafft.


Des Winters Schnee und Eis muss weichen,
wenn Sonnenhände Wärme reichen.
Das Lebenswasser tränkt die Erde,
dass Unsichtbares sichtbar werde.


Die Füße tragen mich
auf allen Erdenwegen;
die Hände wollen sich
zur Arbeit tätig regen.


Es Lebens Schätze groß,
sie ruh'n im Weltenschoß.
Der Sonne strahlend Hand
trägt sie ins Erdenland.


Jetzt tret' ich in die Welt hinaus
in Gottes weites, schönes Haus.
Ich suche Lichtesschätze strahlend groß
und trag' sie dankbar in mein Leibesschloss.


Das Sonnenlicht den Pflanzen gibt
die Kräfte, die mich gütig nähren.
Drum will im Sonnenglanz ich ehren
den Gottesgeist, der alles liebt.


Nur weil der Hände Arbeitskraft
an Erdenboden fleißig schafft,
erblühen aus dem Erdenschoß
die Gotteswunder schön und groß.


Die Welt ist schön,
die Welt ist gut,
in ihrem Seelenschoße ruht
die Gotteskraft,
die Leben schafft.
Das Leben macht es offenbar:
Die Welt ist wahr!

Gar unerschöpflich sprießt das Grün
auf weiten Lebens-Wiesen-Auen.
Die Traumesblumen drinnen blüh'n,
ich will sie liebend schauen.


Ich will des Lebens Wege wandeln.
Ich will aus Herzensgüte handeln.
Des Geistes Wärme hüllt mich ein.
Ich finde ihn im Sonnenschein.


Verborgen lag in Erdentiefen
zur Wintersruh der Pflanzenkeim.
Als ihn die Frühlingsgeister riefen,
entspross er in der Sonne Schein.


Die harte Schale schützt die Nuss
vor Ungewitter und Verdruss.
Doch kommt der Frühlings-Sonnen-Schein,
dann regt sich drin der Lebenskeim.
Er sprengt sie Schale mit Gewalt:
Ein Pflanzenwesen nimmt Gestalt.


Ein Häschen hüpfte froh daher,
es hüpfte kreuz und hoppelt' quer.
Da stand im Weg ein dichter Busch,
da schlüpft es drunter – husch.
Still legte es sich hier zur Ruh
und schloss getrost die Äuglein zu.


Ein Sonnenstrahl – so hell und heiter,
der steigt herab die Himmelsleiter.
Er legt sich an ein Erdenkleid.
Zur Arbeit ist er gern bereit.


Versteckt im Busch, da ist ein Nest,
da schläft ein Vöglein fest,
es hat das Köpflein unterm Flaum
und träumet einen schönen Traum.
      Doch scheint die Sonne wieder,
dann schüttelt's sein Gefieder.
Es schwingt sich in die freie Luft
und singet neue Lieder.


Gott hat mir Sonnenkraft geschenkt,
in meine Seele mir gesenkt.
Sie strömt in meine Glieder ein.
So kann ich lernen und arbeitsam sein.


Den Himmel krönt der Sonne Gold.
Mein Haupt, es krönt den Leib.
Zwei Augen öffnen es zur Welt.
Drum seh' ich alle Dinge
vom Sonnenlicht erhellt.


Das Gute tun, es gibt die Kraft.
Das rechte denken, Güte schafft.
Verehrung will ich allem geben,
was tüchtig ist im Menschenleben.


Gedanken sind hell,
so hell wie das Licht,
so klar wie Kristall.
Sie leben im weiten Weltenall.
Sie leben in meinem eignen Sein,
und gehören allen – so wie mir allein.


Die Frucht, sie reift im Sonnenlicht,
sie nimmt es auf, verwandelt sich.
So nehm' ich auf des Denkens Kraft
und reife so durch Gottes Macht.


Die Blütenknospe harrt verschlossen
auf einen schönen Sonnentag.
Da kommt der Sonne Licht geflossen,
eröffnend, was verborgen lag.
Die Blumenschönheit quillt hervor
aus bergend grünem Blättertor.


Die schöne Welt hat Gott gemacht,
mit großer Güte sie bedacht.
Mein Herz die Welt drum dankend liebt
und meine Hand verehrend gibt.


Das Licht, es strahlt aus seinem Quell,
erweckt die Welt erglänzend hell.
In Blütenkelchen strömt es ein,
erbildend drin den Pflanzenkeim.


Die Augen sind der Sonne Bild.
Das Seelenlicht aus ihnen quillt.
Und weil sie hell und kristallklar,
seh' ich: Die Welt ist wahr!


Ich bin in Gottes Geisteshand geborgen.
Die Seelenkraft erwachet jeden Morgen.
Auf göttlich Grund stets mutvoll bauen.
Will offen in die Welt nun schauen.

Dem Samenkorn entsprießt der Keim.
Die Pflanze kräftig wächst hinan.
Die Blüte öffnet sich dem Licht.
Die Sonnenwärme schafft die Frucht.


Beflügelt von des Geistes Schwingen
zum Erdengrunde will ich dringen.
Der Sonne Geisteslicht erhellt die Welt.
Auf göttlich Seelengrund bin ich gestellt.