Der Waldorfunterricht und die Waldorfschul-Selbstverwaltung stellt die Kollegien vor immer größere Herausforderungen.
Seit einigen Jahren ist innerlich von den Lehrern eine Art Entscheidung gefordert: Folge ich gewissen Methoden oder stelle ich meine Arbeit ganz auf mich selbst.
Erarbeite ich meinen Unterricht selbst oder folge ich Vorbildern. (Wobei ich nicht den Anfänger meine, der durchaus einmal Methoden und Vorbildern folgen darf, aber mit dem Ziel, den eigenen Weg zu finden.)
Unterricht kann nur aus dem eigenen Ich herausquellen; sonst ist man nicht nah genug an den Schülern dran. In Wahrheit erfordert jeder Moment eine neue Methode.
Das gilt auch für die Konferenzen und die Schulverwaltung: Folge ich Beratern und ihren Vorschlägen und Modellen oder entwickle ich selbst, was für meine Schule in einer bestimmten Situation wichtig ist..
Alle Modelle, Verfahren oder Methoden können immer nur Übungscharakter haben. Man wird sie studieren, prüfen und mit ihnen umgehen; aber man wird sie nicht einfach anwenden und übertragen können. Sofort entfällt ihnen das Leben.
Wie man eine Nahrung aufnimmt und dann verdaut, um in den Lebensprozessen kraftvoll darinnen zu stehen; so wird man vielfältige Methoden kennenlernen, verdauen und dann frei und tüchtig in den Lebens- und Arbeitsprozessen stehen.
Heute gilt, dass keine Methode, kein Unterrichtsmodell usw. an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit wieder so wirkt wie vorher.
Es erstarrt alles sofort und erstirbt.