Kleine Klassen bringen für den Entwicklungs- und Lernfortschritt der Kinder keinen Vorteil.
Nach meiner Erfahrung treten in kleineren Klassen einzelne Störenfriede viel intensiver auf als in großen Klassen.
Wenn viel Bürokratisches zu bewältigen ist, dann mag eine kleinere Klasse einen Lehrer entlasten. Wenn es aber wie in einer Waldorfschule kaum etwas Bürokratisches gibt, dann kann die Klasse so groß sein, wie es die räumlichen Möglichkeiten eben zulassen. Für den Lehrer wird dadurch überhaupt nichts schwieriger, sondern vieles sogar leichter.
Die Vielfalt der Schüler bereichert den Unterricht; Gesang und Rezitation wird schöner und klangvoller usw. Die Kinder lernen mehr Sozialität und lernen, sich besser in eine Gemeinschaft einzugliedern. Sie sind gewöhnlich disziplinierter.
Nur darf dann ein Lehrer niemals klagen, dass er dieses oder jenes nicht machen könne, weil die Klasse zu groß sei. Es muss ihm auch hier Freude machen zu unterrichten.
Nach meiner Erfahrung beginnt eine Klasse ein in diesem Sinne tragfähiger Organismus zu werden, wenn 30 und mehr Kinder in der Klasse sind.