Ein Kollegium soll aus möglichst freien Individualitäten bestehen. Jeder verantwortet sein Tun selbst.
Es muss aber auch eine Gemeinschaft bilden - in allem, was über den eigenen Unterricht hinaus geschieht. Ein ungünstiges Zeichen ist es, wenn wichtige Schulangelegenheiten nur von wenigen wahrgenommen, durchgeführt oder durchgetragen werden.
Die Weihnachtsspiele haben nur dann eine positive Wirkung auf die Schule, wenn sie von allen mitgetragen werden. (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel) Wer nicht mitspielen kann, kann ja z.B. auch für das Wohlergehen der Kumpanei bei Proben sorgen. Das wäre auch ein Mittragen.
Die Sonntagshandlungen brauchen die Anteilnahme möglichst vieler Kollegen, wenn sie etwas Gesundes in der Schule sein sollen.
Mitgliederversammlungen sind ein Muss für alle - ohne Ausnahme.
Wenn es eine Schulzeitung gibt, die mit viel Liebe und Einsatz von wenigen erstellt wird, und man bemerkt nach einiger Zeit, dass kaum ein Kollege sie liest, dann ist das auch Symptom für einen Krankheitsherd im Kollegium.
Rudolf Steiner wünschte auch, dass wichtige Forschungen und Arbeiten, die ein Kollege außerhalb des Rahmens der Schule erstellt, von allen mit Interesse wahrgenommen werden.
So kann das Kollegium eine wirkliche Gemeinschaft von freien Individualitäten werden.