Der elementare Rechenunterricht in der Waldorfschule verwendet viel Zeit darauf, die Kinder mit Kastanien, Eicheln oder Nüssen rechnen zu lassen. Sie zählen und gliedern die Häufchen, dann schieben sie sie wieder zusammen. Das Rechen am praktischen Gegenstand schult die Fähigkeiten, die man später ständig im Rechen braucht. Das Rechen wird zunächst nicht mit dem Kopf, sondern mit den Gliedmaßen und den Sinnen vollzogen. Diese sorgfältige Hinführung ist gewöhnlich von außerordentlich viel Erfolg gekrönt. Wir schreiten dann recht leicht und zügig im Unterricht voran. Rechenschwächen zeigen sich seltener.
Pi mal Daumen
Wer gut Mengen schätzen kann, ist auch besser in Mathematik
Wie gut ein Schüler in Mathematik ist, hängt mit einem intuitiven Gespür für Mengen zusammen, berichten US-Forscher. Wer mit einem Blick und ohne zu zählen zuverlässig beispielsweise die Menge von Punkten auf einem Monitor erfassen kann, zeigt auch in anspruchsvolleren mathematischen Tests bessere Leistungen, haben die Wissenschaftler herausgefunden.
Die Forscher untersuchten 64 Neuntklässler im Alter von 14 Jahren, die normal entwickelt waren und deren mathematische Fähigkeiten mit Standardtests vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse beobachtet wurden. Die Schüler nahmen an einem Test teil, bei dem auf einem Monitor blaue und gelbe Punkte verschiedener Größe erschienen. Die Jugendlichen sollten entscheiden, von welcher Farbe mehr Punkte zu sehen waren. Um auszuschließen, dass die Schüler die Punkte zählen, wurden die Farbkleckse nur für den Bruchteil einer Sekunde präsentiert.
Es zeigten sich große Unterschiede in der Genauigkeit der Schätzungen, die sich auch in den mathematischen Leistungen der Jugendlichen widerspiegelten. So schnitten die Jugendlichen, die die Anzahl von Punkten genauer schätzen konnten, auch bei den Mathetests besser ab. Dieser Zusammenhang war unabhängig von der Intelligenz oder der Fähigkeit zum räumlichen Denken, berichten die Forscher, die auch diese Eigenschaften bei den Schülern testeten. ...