So, wie sich die heutige Kultur gestaltet, hat das Lesen einen besonderen Stellenwert. Leicht stellen sich Sorgen ein, wenn das Kind in der Schule nicht schnell genug lesen lernt.
Nun ist die Fähigkeit, das Lesen zu lernen bei den Kindern äußerst unterschiedlich Manche Kinder können schon vor der Einschulung lesen und andere lernen es erst mühsam in der 4. oder 5. Klasse. Menschenkundlich betrachtet macht es gar keinen Sinn, mit einem Kind, das noch nicht lesen kann oder will, das Lesen direkt anzugehen. Das wäre, wie wenn man von einem Vögelchen, das an seinen Schwingen noch gar keine Schwungfedern entwickelt hat, verlangen würde, dass es fliegen lerne. Es wird versuchen, mit den Flügelstummelchen zu flattern, aber es wird sich kaum erheben können.
Das Lesenlernen erfordert eine Fülle von Sinnes- und Verstandestätigkeiten, die erst einmal entwickelt werden müssen, falls sie nicht schon als Anlage vorhanden sind, wenn das Kind in die Schule kommt.
In der Waldorfschule verfolgt man eine besondere Methode, um an das Schreiben und Lesen heranzugehen. Zunächst einmal wird das Schreiben in einem künstlerischen Prozess erarbeitet. Wir befassen uns mit Zeichnerischem, Malerischem, Rezitatorischem und auch Musikalischem.
„Man tut den Kindern etwas ungeheuer Gutes, wenn man solches an die Kinder heranbringt.
Unsere Kinder werden selbst Schreiben und Lesen aus dem Leben heraus lernen. So ist es beabsichtigt. Sie werden nicht pedantisch dazu angehalten werden, Buchstaben schreiben zu lernen. (Man lehrt ) aus dem künstlerischen Erfassen der Schrift das Schreiben .. und dann aus dem Schreiben das Lesen.“ (Aus: Rudolf Steiner-Idee und Praxis der Waldorfschule).
Das Formenzeichnen bildet eine Grundlage für diesen Prozess. Das Kind soll lernen auch feine Nuancen in Formgestaltungen zu erfassen und dann selbstständig aufzuzeichnen. Dabei schult es den Sinn, später Buchstabenformen exakt zu erfassen und wiederzugeben.
Ein weiterer Schwerpunkt ist das Musikalisch-Sprachliche. Wer sein Klangempfinden schult, der wird auch die Lautklänge in den Worten geschickter hören lernen. Manch ein Kind kann zunächst nur schwer „f“ und „s“ vom Klang her unterscheiden. Durch Gesang und Rezitation wird dies in der Klassengemeinschaft ständig geübt.
Die Waldorfmethode beschäftigt sich zunächst nur am Rande mit dem Lesen. Es wird nach dem Erlernen der Buchstabenformen viel geschrieben und dann auch an dem Geschriebenen freilassend das Lesen geübt. Für Kinder, die noch kaum lesen können, erleichtert sich der Prozess dadurch, dass häufig auch Texte geschrieben werden, die vorher auswendig gesprochen wurden. Völlig fremde, gedruckte Texte bringt man erst später an die Kinder heran.
Im obigen Zitat heißt es, dass die Kinder z.B. das Schreiben aus dem Leben heraus lernen. Dies kann man voll bestätigen. In einer 2. Klasse konnten im zweiten Drittel des Schuljahres etwa 90 Prozent der Kinder lesen, ohne dass ein längerer, systematischer, direkter Übprozess stattgefunden hätte.
Bei den Kindern, die noch nicht lesen können, liegen ganz unterschiedliche Symptome vor. Es kann sich um eine umfassendere, langsamere intellektuelle Auffassungsgabe handeln.
Andere wiederum haben deutliche Schwierigkeiten,im Sprechen und Hören Laute zu erfassen und zu unterscheiden.
Dann hat man auch Kinder, die überhaupt kein Entwicklungsdefizit haben, vielleicht sogar sich intellektuell recht begabt zeigen und dennoch nicht lesen. In diesem Fall kann man gewöhnlich in Ruhe abwarten, bis der Knoten geplatzt ist.
Während man bei den erstgenannten Fällen entsprechende Förderungen sinnvoll sind, da die Verzögerungen im Lesenlernen meist auch einhergehen mit Schwierigkeiten in der Fein- und Grobmotorik.
Da in der dritten Klasse die überwiegende Mehrheit der Kinder lesen kann, wird man ihnen auch mehr und mehr ungeübte oder gedruckte Texte vorlegen, an denen dann besonders das „schöne“ Lesen laut geübt werden kann: die rechte Betonung, die richtige Geschwindigkeit, das Über des Wort- und Textverständnisses, das Achten auf die Interpunktion usw. Damit setzt dann ein viele Jahre andauernder Übprozess ein, in dem jedes Kind lernen soll, so schön vorzulesen, dass man ihm gut und gerne zuhören kann.
Unsere Kinder werden selbst Schreiben und Lesen aus dem Leben heraus lernen. So ist es beabsichtigt. Sie werden nicht pedantisch dazu angehalten werden, Buchstaben schreiben zu lernen. (Man lehrt ) aus dem künstlerischen Erfassen der Schrift das Schreiben .. und dann aus dem Schreiben das Lesen.“ (Aus: Rudolf Steiner-Idee und Praxis der Waldorfschule).
Das Formenzeichnen bildet eine Grundlage für diesen Prozess. Das Kind soll lernen auch feine Nuancen in Formgestaltungen zu erfassen und dann selbstständig aufzuzeichnen. Dabei schult es den Sinn, später Buchstabenformen exakt zu erfassen und wiederzugeben.
Ein weiterer Schwerpunkt ist das Musikalisch-Sprachliche. Wer sein Klangempfinden schult, der wird auch die Lautklänge in den Worten geschickter hören lernen. Manch ein Kind kann zunächst nur schwer „f“ und „s“ vom Klang her unterscheiden. Durch Gesang und Rezitation wird dies in der Klassengemeinschaft ständig geübt.
Die Waldorfmethode beschäftigt sich zunächst nur am Rande mit dem Lesen. Es wird nach dem Erlernen der Buchstabenformen viel geschrieben und dann auch an dem Geschriebenen freilassend das Lesen geübt. Für Kinder, die noch kaum lesen können, erleichtert sich der Prozess dadurch, dass häufig auch Texte geschrieben werden, die vorher auswendig gesprochen wurden. Völlig fremde, gedruckte Texte bringt man erst später an die Kinder heran.
Im obigen Zitat heißt es, dass die Kinder z.B. das Schreiben aus dem Leben heraus lernen. Dies kann man voll bestätigen. In einer 2. Klasse konnten im zweiten Drittel des Schuljahres etwa 90 Prozent der Kinder lesen, ohne dass ein längerer, systematischer, direkter Übprozess stattgefunden hätte.
Bei den Kindern, die noch nicht lesen können, liegen ganz unterschiedliche Symptome vor. Es kann sich um eine umfassendere, langsamere intellektuelle Auffassungsgabe handeln.
Andere wiederum haben deutliche Schwierigkeiten,im Sprechen und Hören Laute zu erfassen und zu unterscheiden.
Dann hat man auch Kinder, die überhaupt kein Entwicklungsdefizit haben, vielleicht sogar sich intellektuell recht begabt zeigen und dennoch nicht lesen. In diesem Fall kann man gewöhnlich in Ruhe abwarten, bis der Knoten geplatzt ist.
Während man bei den erstgenannten Fällen entsprechende Förderungen sinnvoll sind, da die Verzögerungen im Lesenlernen meist auch einhergehen mit Schwierigkeiten in der Fein- und Grobmotorik.
Da in der dritten Klasse die überwiegende Mehrheit der Kinder lesen kann, wird man ihnen auch mehr und mehr ungeübte oder gedruckte Texte vorlegen, an denen dann besonders das „schöne“ Lesen laut geübt werden kann: die rechte Betonung, die richtige Geschwindigkeit, das Über des Wort- und Textverständnisses, das Achten auf die Interpunktion usw. Damit setzt dann ein viele Jahre andauernder Übprozess ein, in dem jedes Kind lernen soll, so schön vorzulesen, dass man ihm gut und gerne zuhören kann.