Donnerstag, 26. November 2009

Wir fordern: LESEFREIHEIT !

Als Kind habe ich selbst kaum ein Buch gelesen, sondern viel lieber gespielt. Wir haben es mit dieser Forderung, dass Kinder mehr lesen sollen, auch wieder mit einer weitverbreiteten Phrase zu tun:

"Der argentinische Schriftsteller Cesar Aira hält wenig von offizieller Leseförderung:
"Ich glaube, die Literatur ist für die Gesellschaft nicht besonders wichtig. Im Gegenteil, ich glaube, die Literatur war immer schon etwas für eine Minderheit, für ein ganz paar Leute. Und ich finde, was die Literatur angeht, sollte man in seiner Wahl völlig frei sein. Viele meiner Kollegen verkünden lautstark, Literatur müsse einen verbindlichen Charakter haben, man müsse die jungen Leute dazu bringen, dass sie lesen. Mir gefällt das nicht.
In unserer Gesellschaft wird allmählich so gut wie alles zur Pflicht - lassen wir es den Leuten doch freistehen, ob sie sich mit Literatur beschäftigen oder nicht. Es sollen die lesen, die Lust dazu haben. Das wird ihnen viele glückliche Augenblicke in ihrem Leben bescheren, aber auch wer nicht liest, kann sehr glücklich sein. Leseförderung ist in der letzten Zeit sehr in Mode gekommen, es gibt sogar Stiftungen zu diesem Zweck. Mein Verdacht ist, dass diejenigen, die für gutes Geld dort arbeiten, niemals lesen.
Wir, die wirklichen Leser, neigen viel weniger dazu, das Lesen zu propagieren. Vielleicht, weil wir gelernt haben, dass es die freieste Tätigkeit ist, die man überhaupt ausführen kann."

Quelle:http://www.perlentaucher.de/magazinrundschau/2009-11-17.html