Was dem Lehrer das Leben schwer macht, das sind die nicht-braven Kinder. Der Lehrer liebt und wünscht brave Kinder. Die unbraven Kinder stören seinen Unterricht. Sie stören seine Pläne und Vorhaben.
In diesen Kindern aber offenbart sich das wirkliche Leben. Die "Störung" ist das eigentliche Lebenselement des Unterrichts. Nie kann der Lehrer mit dem, was er tut, völlig richtig liegen. Die Korrektur kommt durch die Schüler. Sie kommt durch die unbequemen Schüler.
Weise ich alles zurück, was mir nicht passt, dann kann ich mich als Lehrer nicht entwickeln. Die innere, konstruktive, positive Auseinandersetzung mit den Störelementen, bringt mich weiter. Durch sie nähere ich mich der neuen Geisteswelt der Kinder an.
Jede Störung, jeder Zwischenfall will mir etwas sagen, will mich belehren. Mache ich etwas Gutes daraus, dann erlöse ich die negative Situation und verwandle sie und damit auch den Anteil des Schülers daran in etwas Gutes.
Humorvoll ausgedrückt könnte man sagen: Unterricht ohne Kinder wäre viel einfacher.