Die Schüler leben in zwei Welten. Die eine Welt ist das Leben außerhalb der Schule, die andere ist die Schule selbst. Es war nie die Intention Rudolf Steiners, dass der Lehrer die Aufgabe habe, auf das Leben außerhalb der Schule entscheidend einzuwirken, auch wenn er vieles nicht gut finden kann. (Das kann er mehr als Privatsache betrachten.)
Er wollte, dass die Waldorfpädagogik, den Kindern neben den normalen Lernzielen das mitgäbe, was ihnen das Leben draußen nicht geben könne. Es sollte in den Schulen eine Art Gegengewicht gegen die materialistische, geistlose Welt draußen gebildet werden.
Dem Materialismus solle das Geistdurchdrungene entgegengestellt werden. So erhalten die Kinder in der Schule für ihre Seelen die Nahrung, die ihnen das Leben draußen überwiegend nicht geben kann. So können sie sich gesund entwickeln.
Auch wenn es in den Schulen Anforderungen gibt, die von außen aufgezwungen werden (Prüfungsanforderungen), so kann der Waldorflehrer immer auch diese Anforderungen durch seinen anthroposophisch und menschenkundlich geschulten Geist veredeln, verwandeln oder eben immer etwas Lebendiges daneben stellen. Schon seine sich ständig verwandelnde Persönlichkeit wird dem Schüler bei dem trockensten Stoff etwas mit auf den Lebensweg geben können.