Viele Lehrer sitzen viele Stunden in vielen Konferenzen.
Vieles wird besprochen, mitgeteilt und geregelt.
Aber findet eine wirkliche Arbeit statt? Diese Frage sollte man sich immer wieder stellen; gerade, wenn es nicht um unmittelbar praktische Regelungen von Alltagsproblemen geht.
Wird durch die Konferenzarbeit etwas Neues geschaffen oder nicht?
Wenn die pädagogische Arbeit am Werk Steiners hinterher nur Ratlosigkeit zurücklässt, weil man vieles nicht versteht oder die Ansprüche als zu hoch empfindet, dann erwachen in den Lehrerseelen auch nicht die Kräfte, die sie für den Unterricht brauchen. Wenn es einige Kluge gibt, die die Inhalte erklären, darüber vielleicht sogar vorbereitete Referate oder Vorträge halten, aber doch im Gedanklichen bleiben oder gleich die handfesten praxisbezogenen Beispiele geben, dann erweckt das auch nicht die individuellen Impulse, die man eigentlich braucht.
Weder das Intellektuelle noch das Praktische darf im Vordergrund stehen. Die Gedanken Steiners müssen durch das Gefühlsmäßige in den Seelen zu wirken beginnen und dann nach und nach die Ideen für die Unterrichtspraxis in den einzelnen Lehrerseelen hervorbringen.
Die Verantwortlichen in einer Schule müssen das Konferenzgespräch so führen, dass Empfindungen entstehen, durch die die Gedanken Steiners sich mit den Seelen aller Lehrer verbinden können. Eine Hilfe sind immer lebendige, gefühlsdurchdrungene Bilder.
Wenn das nicht gelingt, dann wird es an immer weniger Schulen überhaupt noch eine pädagogische Arbeit an den Werken Steiners geben.