Ein wichtiges Ziel von Erziehung überhaupt ist das Verbinden der Kinder mit der Welt. Sie sollen in vernünftiger Weise in die äußere Welt hineingeführt werden.
Kinder wollen und sollen sich mit der ganzen Welt verbinden können. Nicht nur mit Teilen der Welt. Sie kommen auf diese Welt und haben eine ungeheuere Sehnsucht, sich mit allen Fasern ihres Wesens in diese Welt hineinzustellen.
Sie können es nicht verstehen, wenn Erwachsene, ihnen Teile dieser Welt vorenthalten, weil sie sie als für das Kind schädlich beurteilen.
Die Familie stellt für diesen Prozess ein Übergangsstadium dar. Mit ihr ist das Kind zunächst auf ganz natürliche Weise verbunden. Ihren Schutzraum braucht und sucht es. Deshalb werden die Eltern alles tun, um einen altersgemäßen, warmen Familien-Innenraum zu pflegen. Von da aus aber will es dann in die Welt hinaus. Sobald der Drang, einen Welt-Gegenstand kennenzulernen, auftritt, ist es wichtig, dass die Eltern angemessen nachgeben und es zulassen.
Viele Eltern haben dabei Angst. Sie empfinden viele Elemente der Welt als etwas Feindliches. Sie versuchen, das Kind abzuhalten, in die Welt hinauszugehen. Das Kind aber soll vor nichts in der Welt Angst haben. Es soll freudig und mutvoll in die Welt hinauseilen.
Man kann diesen Ablösungs-Prozess nur leicht beeinflussen. Dem Streben des Kindes muss man doch zur rechten Zeit nachgeben. Weder ein zu frühes Loslassen, noch ein zu spätes ist gut. Bei jedem Kind ist der richtige Moment zu erspüren.
Jede Kinderseele ist in dieser Hinsicht wie ein Königssohn im Märchen, immer wieder kommt ein Tag, wo es das "Schloss" verlassen will.
Für die Eltern ist es bedeutsam, immer die rechte Begeisterung und Freude am Leben und der ganzen Welt dem Kind vorzuleben. Dann findet es kraftvoll seinen rechten Weg.