Um das Tafelbild wirklich zum Leuchten zu bringen, braucht es einen sehr starken Kreideauftrag, was nur wenig Lehrer wagen. Deshalb leuchtet der dunkele, meist grüne Tafelhintergrund stark hindurch und dämpft das ganze Bild ab.
Außerdem badet man bei intensiver Farbgebung am Schluss förmlich in einem Meer von Kreidestaub, da die Tafel schließlich nur noch einen Bruchteil der Kreide annimmt, der Rest bröselt schon beim Auftragen herunter.
Eine Kollegin trägt aus diesem Grund die Kreide feucht auf. So wirkt sie stärker. Man muss aber sehr geschickt vorgehen, sonst wirkt alles recht verwischt.
Ein Ausweg ist es, die Bilder auf große Papierbögen zu malen. Normalerweise kann man solche Papierbögen mit kleinen Magneten an der Tafel befestigen. Die Farbe kann beliebig sein: Buntstifte, Kreide, Wachsmaler, Pastellkreide - je nach Papier. Die Blätter kann man aufheben, als Wandschmuck im Klassenzimmer aufhängen oder verschwinden lassen.
In seinem neuen Buch "Malen und Zeichnen - 1. bis 8. Schuljahr" empfiehlt Thomas Wildgruber auch diese Technik. Er erwähnt, dass er in der Klasse immer einen Wechselrahmen habe, der die "Tafelbilder" aufnahm.
Bei mir war es so, dass ich in diesem Schuljahr in einem Klassenraum bin, der eine recht kleine Tafel hat, so dass ich genötigt war, eine neue Lösung für das Tafelbild zu finden.