Donnerstag, 13. Mai 2010

Zu schwere Aufgaben stellen

In Fortsetzung des Eintrages vom Dienstag, 11. Mai 2010

(http://joveniden.blogspot.com/2010/05/lob-nicht-fur-den-einzelnen-sondern-fur.html)

nun folgendes Zitat aus den "Seminarbesprechungen":

"Hat man solche richtige hervorragende Schülerbegabung abgesondert, und hat man die wirklichen Brävlinge, die immer existieren, ausgesondert, dann kennt man sie, und man wird sie fast immer durch Vereinigung von zwei Methoden zu behandeln haben. Das erste wird sein, daß man mit ihnen, nicht vor der Klasse selber, sondern unter vier Augen reden wird. So dass sie einsehen, sie sind durchschaut.
Man redet mit ihnen sehr eindringlich: « Ihr macht dieses, ihr macht das», und man charakterisiert auch diese Eigenschaften und legt nachher in diesem Falle die Sache auf die persönliche Note. «Ihr könnt das immer machen, ihr könnt das immer wieder und wieder machen. Ihr glaubt, das sei mir angenehm, ihr tut mir damit einen Gefallen? Nein, ich will das gar nicht haben. Es ist mir unangenehm!» Nicht vor der Klasse, aber unter vier Augen spricht man so zu ihnen. Das ist das eine. Man macht dem Schüler ganz klar, daß man ihn durchschaut.
Das andere ist dieses: Man stellt ihm Aufgaben, die ihm zu groß sind, und versucht, ihm klarzumachen, wenn er diese übergroßen Aufgaben lösen muß, so ist es deshalb, weil er sich hervortun will. Es ist schwerer für ihn, diese Eigenschaften zu bekämpfen, als übergroße Aufgaben zu lösen. Aber unangenehmer ist es für ihn, diese Aufgaben zu machen. Deshalb wird er sich bemühen. Wir müssen ihm sagen, daß er solche Aufgaben deshalb bekommt, weil er sich hervordrängt. Aber wenn er diese Eigenschaften bekämpft, wird er keine anderen Aufgaben machen müssen als die übrige Klasse.
Man kann aber namentlich die beiden Dinge für einen Schüler oder eine Schülerin zusammenkoppeln und wird dadurch, daß man ihm sagt, daß man ihn durchschaut, und ihm sagt, daß er solche Aufgaben deshalb bekommt, weil er sich vordrängt, durch das Zusammenkoppeln dieser beiden Sachen sicher viel erreichen. Sie werden sehen, daß Sie den Schüler nach einiger Zeit kuriert haben werden, wenn Sie diese Methoden anwenden."