Sonntag, 9. Mai 2010

Die Inspiration kommt im Schlaf:

In folgendem Interview in der WELT vom 8.Mai 2010:

"Es war wie im Paradies"
VON ULRICH WICKERT 8. Mai 2010, 04:00 Uhr
(Ingo Schulze war Stipendiat der Villa Massimo. Im Gespräch mit Ulrich Wickert zieht er ein Resümee seiner Erlebnisse in Italien und gibt Einblicke in sein neues Buch, das in Rom entstand.)

finden Sie, wenn Sie genau lesen, wieder einen deutlichen Hinweis auf die Bedeutung der Nacht und des Schlafes:

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Ulrich Wickert:
Eugène Ionesco hatte in seiner absurden Schreibstube eigentlich nur eine Couch und sagte sich: Da lege ich mich drauf, und irgendwann kommen mir die Ideen, und die diktiere ich dann meiner Sekretärin. Wie verhält sich das bei Ihnen mit der Inspiration?

Schulze:
Bei mir funktioniert das nicht ganz so. Bei mir passiert das Meiste, wenn ich versuche, Sätze aufs Papier zu bringen. Natürlich muss man irgendeinen Ansatzpunkt haben. Einen Anfang, einen Satz. Ich mache aber auch oft die Erfahrung, dass in dem Moment, wo man die Arbeit beendet, plötzlich noch etwas passiert, dann, wenn man sich nicht mehr in der Phase der Hochkonzentration befindet, sondern eher in einem Zwischenreich. Das hat dann durchaus etwas von Ionescos Dämmerzustand. Und plötzlich merkt man am nächsten Morgen: "Es" hat für einen gedacht. Es ist etwas passiert. Dann fragt man sich ganz verwundert: Nanu, wieso weiß ich das denn jetzt?....