Mittwoch, 28. Januar 2009

Salz des Lebens

Unter diesem Titel findet sich in der Welt ein bemerkenswerter Bericht. Der Umgang mit Salz fällt den Menschen heute, da es im Überfluss vorhanden ist, nicht leicht. Es gibt die Tendenz, zu viel zu salzen oder zu wenig. Gerade ernährungsbewusste Eltern neigen heute dazu, Speisen für ihre Kinder zu wenig zu salzen. Dabei hat das Salz für die Entwicklung der Bewusstseinskräfte sogar eine wichtige Bedeutung.

Gandhi als Träger eines modernen Bewusstseinselementes in Indien, machte ja auch gerade die Salzfrage zu einem Politikum.

Rudolf Steiner in einem Vortrag zur Kindererziehung:

"Und da handelt es sich darum, dass man ... in der Tat sich klarzumachen hat, dass zum Beispiel auf das Nerven-Sinnessystem in günstiger Weise gewirkt werden kann, wenn man gerade die richtige Kochsalzmenge den Speisen beizubringen weiß, die die Kinder zu genießen haben. So dass also, wenn man bemerkt, ein Kind ist gewissermaßen leicht dazu geneigt, unaufmerksam zu sein, flüchtig hinwegzugehen über dasjenige, was man als Lehrer entwickelt vor dem Kinde - das Kind ist, man könnte auch sagen, zu sehr ein Sanguiniker oder ein Phlegmatiker -, dann wird man auf irgendeine Weise es bewirken müssen, dass das Kind die Bildekräfte angeregt bekommt, die es befähigen, stärker aufmerksam zu sein auf die Außenwelt, und das geschieht durch Beibringung des Salzigen."
GA 300 b, S 258

Bei allen Fragen der Ernährung, muss man immer wieder betonen, dass ein gesund entwickelter Geschmackssinn der beste Ratgeber ist. Der Kopf kann dabei weniger die Richtung weisen. Er kennt nur die Gedanken über die Ernährung. Der Geschmackssinn aber ist der Bote des Organismus, er weiß über die Wirkungen im individuellen Körper Bescheid und gibt die besten Ratschläge.


DIE WELT - WELT ONLINE

Salz des Lebens

Von Oliver Stenzel 23. Januar 2009, 02:52 Uhr


Der Konsum von Kochsalz ist lebensnotwendig - Auf den Blutdruck wirkt er sich deutlich weniger aus als bislang gedacht


Hohenheim/Dresden

- Ein häufiger Satz zum Frühstücksei: "Salz nicht so viel!" Lange Zeit hieß es, Kochsalz treibe den Blutdruck in die Höhe. Mittlerweile sehen manche Forscher dies skeptisch. Kein Zweifel besteht aber darin: Ohne Salz würde der Wasser- und Nährstoffhaushalt des Körpers nicht funktionieren.

..Salzmangel mache sich etwa durch Müdigkeit, Schwindel und Verwirrung bis hin zu Desorientiertheit bemerkbar. Ein akuter Mangel kann sogar zu einem Kreislaufkollaps führen ...

In Deutschland nimmt ein Mann im Schnitt 8,78 Gramm Salz pro Tag zu sich und eine Frau 6,33 Gramm, ergab die Nationale Verzehrsstudie II des Max-Rubner-Instituts (MRI). ...

"Sehr salzreich sind auch Fertigprodukte, vor allem Konserven", sagt Walter Zidek, Direktor der Klinik für Nephrologie an der Berliner Charité.

Bleibt die Frage, wie viel Salz nun gesund ist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn nennt sechs Gramm pro Tag für Jugendliche und Erwachsene als Richtwert. Als Obergrenze definiert sind zehn Gramm. "Ab dieser Menge muss man in Einzelfällen damit rechnen, dass es negative gesundheitliche Folgen hat", sagt Antje Gahl von der DGE. Diese Formulierung spiegelt auch wider, dass der Salzkonsum mittlerweile nicht mehr generell als Ursache für Bluthochdruck (Hypertonie) gesehen wird. "Es gibt bis heute keine verlässliche Studie, die nachweist, dass der durchschnittliche Salzverzehr in der gesunden Bevölkerung der Entwicklung eines Bluthochdrucks Vorschub leistet", sagt Resch. Bluthochdruck könne viele Ursachen haben. "Und es gibt viele Möglichkeiten, ihn zu verringern."

Kochsalzreduzierung sei dabei eine der am wenigsten wirksamen. Schon bei einer Gewichtsabnahme von vier bis fünf Kilo sei der Effekt auf den Blutdruck doppelt bis dreimal so groß wie bei allem, was durch Salzreduktion erreichbar sei. ...

Einheitlich sind die Empfehlungen zum Salzkonsum nicht. Während Zidek sagt, dass eine salzreduzierte Ernährung niemandem schade, rät Resch von streng kochsalzarmer Kost ab. "Solange jemand gesund ist und einen einigermaßen normalen Blutdruck hat, muss er sich um den Salzkonsum keine Gedanken machen", sagt Resch. Auf der sicheren Seite scheint man bei einer Ernährung mit vielen frischen Zutaten und wenig Fertigprodukten zu sein - auch wenn man dabei nicht besonders auf das Salz achtet. "Bei einer solchen Ernährung sinkt der Salzkonsum automatisch", sagt Zidek. Darüber hinaus enthalten frisches Obst und Gemüse vermutlich Antioxidantien, die blutdrucksenkend wirken.