Aus einer Ansprache anlässlich der Johanni-Schulfeier kurz vor den Sommerferien:
"Wie der Bauer die Ernte einfährt und im Herbst dann freudig das Erntedankfest feiert, so ist für den Lehrer das Ende eines Schuljahres. Er fährt die Ernte ein, indem er beim Schreiben der Zeugnisse auf die Schüler blickt und ihre Entwicklung im Laufe eines Schuljahres an sich vorüber ziehen lässt.
Es findet gewissermaßen eine Hoch-Zeit statt, eine Vermählung des Lehrers mit der Schülerseele. Eigentlich versucht er das täglich bei seiner Unterrichtsvorbereitung, aber zum Schuljahresende beim Zeugnisschreiben geschieht dies in besonders intensiver Weise. Er erlebt dabei das Wunder der menschlichen Entwicklung. Welche gewaltigen Fortschritte hat im Grunde jede Schülerseele vollzogen. Man mag sich einerseits Sorgen machen, bei den Dingen, die sich noch nicht so wünschenswert entwickelt haben. Anderseits überwiegt aber fast immer die Freude, die Bewunderung über das, was geschehen ist. So wird die Zeit des Zeugnis-Schreibens für den Lehrer zu einer Festeszeit, zu einem Erntedankfest. ..."