Freitag, 17. September 2010

Den Blick beim Tadel auf die Sache lenken

"Selbst wenn die Jungen das Allerschlimmste ausfressen, muss man stets die Tat treffen, niemals die Persönlichkeit. Sobald man die Jungen schimpft, ist nicht mehr zurechtzukommen."
Rudolf Steiner in einer Konferenz (31.7.1923)

Unser heutiges Bewusstseinsseelenzeitalter erfordert diesen neuen Umgang mit der Schülerpersönlichkeit. Bei allen schwierigen Erziehungsvorgängen ist darauf zu sehen, dass man nie die Individualität des Schülers trifft.

Es geht dabei um scheinbare Kleinigkeiten in der Ausdrucksweise:
"Du kippelst immer mit dem Stuhl!" oder "Vom Kippeln geht der Stuhl kaputt"
Im ersten Satz ist der Akzent auf "du" gesetzt, auf die Schülerpersönlichkeit. Im zweiten auf den Vorgang oder die Sache.

"Du hast schon wieder ein Kind geschlagen!" oder "Das Kind, das du geschlagen hast, hatte große Schmerzen!"