Gewöhnlich richtet sich alles gleich gegen den Täter. Das ist sinnvoll, wenn man den Blick eben gleichzeitig auch in die andere Richtung richtet.
Es ist fast immer etwas beim "Opfer" vorhanden, was die Täter zu ihrer unguten Tat animiert.
Man wird sich also äußerlich sogleich um den Täter kümmern. Innerlich aber wird man sich viel intensiver und beharrlicher um das "Opfer" kümmern. Um die Mängel oder Fehler in seiner Persönlichkeit, die man als Erzieher dann eben herauszufinden hat.
Es könnte einem ja manchmal auch der Täter leid tun, der von dem andern z.B. verbal so lange gereizt wird, dass er losschlagen muss.
Man fragt sich auch bei manchen Kindern, wie sie jemals eine bestimmte Unart überwinden lernen sollen, wenn sie nicht manchmal eine so handfeste Reaktion durch Mitschüler auf ihre eigene Unart erleben.
Gewissermaßen opfert - von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet- sich auch der Täter, indem er bei sich unbewusst die Aufgabe sieht, dem anderen eine "Lektion" zu erteilen.
Der eigentliche Täter ist so in Wahrheit manchmal das Opfer selbst, da in ihm der Anfang einer Reaktionskette liegt.
Es gibt sicher auch ganz anders geartete Fälle. Schwierig ist es meist, der Umwelt das zu vermitteln.