Auf dem Gebiet des Waldorflehrer-Nachwuchses besteht eine nach wie vor schwierige Situation.
- Das Ansehen des Lehrerberufes überhaupt in der Gesellschaft geht immer mehr zurück, da man die Lehrerautorität immer weniger anerkennen will und die Lehrerschaft sich allgemein vor geradezu unbewältigbare Aufgaben gestellt sieht. Es ist kaum begreiflich, mit welcher Passivität die Welt sich dieser Entwicklung unterwirft.
- Die finanzielle Ausstattung der Waldorfschulen ist äußerst ungenügend und wird immer ungenügender.
- Menschen mit den menschlichen Grundqualifikationen, die man eigentlich als Waldorflehrer haben muss, und die auch von großen Teilen unserer Elternschaft erwartet werden, finden sich bedingt durch die gesellschaftliche Entwicklung, die eher technische Werte als menschliche propagiert, durchaus nicht häufiger als früher.
- Der „Pisa-Schuss“ ist nach hinten losgegangen: Statt zu einer zukunftsgemäßen Entwicklung des Erziehungswesens beizutragen, wurden die veralten Kräfte von strengerer Kontrolle und einem perfektionierteren Prüfungswesen neu belebt, und damit die gesamte deutsche Lehrerschaft vor weitere Herausforderungen gestellt. Auch hier bemerkt man im gesellschaftlichen Zusammenhang nur passive Hinnahme der behördlichen Maßnahmen. Die Waldorfschule, die sowieso auf breiter Linie noch immer nicht voll anerkannt wird, wird so doppelt getroffen.