Montag, 1. November 2010

Der Wunsch, der am Gelde klebt

Zum letzten Artikel seien hier noch einige weitere Bemerkungen hinzugefügt.

Eine Einrichtung des freien Geisteslebens kann nur gedeihen, wenn sie von Geldern lebt, die von Menschen stammen, die diese Einrichtung befürworten können.
Geld ist geistig betrachtet nicht wirklich anonym oder neutral. An ihm kleben die Wünsche und Intentionen der Menschen, durch deren Hände es gegangen ist.

Nun gibt es in der Welt durchaus noch viele Menschen, die z.B.eine Freie Waldorfschule nicht befürworten können. Diese Menschen zahlen Steuern. Mit diesen Steuergeldern sieht sich der Staat nun gezwungen, auch die Freien Waldorfschulen zu unterstützen. Auch der Staat tut dies nicht, weil er diese Schulen befürwortet, sondern nur, weil ihn der Rechtsstandpunkt der Gleichbehandlung dazu zwingt.

So wird eine Waldorfschule durch Gelder gefördert, an denen ein gegenteiliger Wille klebt; ein Wille, der  diese Schule nicht will.

Dies ist äußerlich sinnlich nicht bemerkbar, doch geistig ungeheuer wirksam.
So muss ein Lehrerkollegium intensiv geistig meditativ daran arbeiten, diese negativen geistigen Wirkenskräfte zu überwinden. Sonst würde der gegenteilige Wille innerlich wirksam. Er würde beginnen die Waldorfpädagogik innerlich auszuhöhlen. Er würde sie unbemerkt immer näher an die allgemein anerkannte Pädagogik heranrücken.
 Es würde sogar ein heimlicher Wunsch entstehen, dass es nicht mehr so viel Gegnerschaft geben möge. Man würde beginnen sich mit dem öffentlichen Schulwesen zu vergleichen. Man würde sich freuen über Anerkennung und Zeitungsberichte.

Die letzten Reste einer wirklichen Pädagogik werden dann nur noch dadurch erhalten, dass es Eltern oder andere Menschen gibt, die mit Freude und Begeisterung auch materiell für den Erhalt ihrer Schule sorgen.

So gibt es merkwürdigerweise eine Art Äquivalent zwischen der freudigen finanziellen Unterstützung einer Schule und ihren wahren pädagogischen Möglichkeiten.