Dienstag, 2. November 2010

Erziehungsprobleme in Schule und Elternhaus

Originalzitate aus wissenschaftlichen Untersuchungen

Jeder kennt es, mit der heutigen Jugend ist es schlecht bestellt. Wie heftig klagen Industrie und Handel über immer mangelhaftere Kenntnisse der Jugendlichen, die in das Berufsleben eintreten. Das Klagen ist nicht neu.
Die Klagen lauteten schon in früheren Jahren so:

„Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen  traditionelle Werte“.

Vor allem die Autorität der Erwachsenen wird immer weniger anerkannt und alles andere als die Schule und das Lernen scheint den Kindern und Jugendlichen wichtig zu sein:

„Sie scheinen nur das Vergnügen zu lieben, haben schlechte Umgangsformen, verachten die Autorität, sind Erwachsenen gegenüber respektlos und verbringen ihre Zeit damit, in der Stadt herumzulungern und miteinander zu schwatzen. Sie widersprechen ihren Eltern, ... essen gierig und...“ nun folgt das Schlimmste von allem: „... tyrannisieren ihre Lehrer.“

Damit ist ein Hauptproblem, das das Erziehungssystem bewegt, angesprochen: Wie sollen die Lehrer in den Schulen mit einer solchen Jugend zurechtkommen? Man will es kaum glauben, aber es ist doch eine Realität, der man ins Auge blicken muss: „Der Lehrer fürchtet unter solchen Verhältnissen die Schüler und schmeichelt ihnen; die Schüler achten Lehrer und Erzieher gering.“

Erziehungswissenschaftler haben das Schülerverhalten empirisch untersucht und kamen zu folgendem Ergebnis: „Die Schüler kämen meistens ungern zur Schule und hielten sich dort nur ungern auf. Sie verwendeten ihre Aufmerksamkeit nur darauf, das Pausenzeichen  nicht zu überhören!“

 Anmerkung:
Das erste Zitat stammt aus dem alten Ägypten vor etwa viertausend Jahren; das zweite und dritte ist viel aktueller und stammt aus dem alten Griechenland vor knapp zweieinhalb Jahrtausenden. Und das vierte Zitat ist schon ziemlich zeitgenössisch, denn es stammt aus dem 18. Jahrhundert (n.Chr.!). Diese und noch viele andere Zitate kann man in dem Buch von Gustav Keller „Das Klagelied vom schlechten Schüler – Eine aufschlussreiche Geschichte der Schulprobleme“ , erschienen im Asanger-Verlag, finden.

D.C.

P.S. 
„Es blühte einst das Studium,
heut kehrt es sich ins Bummeln um.
Die Wissenschaft galt einst als Ziel
doch obenauf ist nun das (Computer-)Spiel.

Die Tugend schlug ins Laster um
und Arbeit ins Faulenzertum,
kurz alles, was geziemend heißt,
ist heut vom rechten Weg entgleist.


(Carmina burana, Anfang 13. Jahrhundert)